Zusammenfassung
Es gibt wohl kaum eine andere menschliche Erkenntnis, die selbst über die Zeiten hinweg mehr Zustimmung findet als die, dass ausgesprochene Worte beachtliche Macht entfalten können, dass Kommunikation in der Lage ist, nicht nur die Menschen, sondern auch den Lauf der Welt zu verändern. Doch trotz der Gewissheit, dass Kommunikation mächtig ist, weiß man über die Quellen dieser Macht überraschend wenig.
Ein gewaltiger Herrscher ist das Wort: Gering und unscheinbar ist sein Leib,
und doch vollbringt es die wunderbarsten Werke.
Es kann Schrecken besänftigen, Trauer lindern, Freude erwecken, Mitleiden mächtig machen.
Gorgias (5. Jahrhundert v. Ch.): Lobrede auf Helena 82 B II, 8–10
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Notes
- 1.
Ausnahmen stellen die Arbeiten von Honneth zur Anerkennung und der daraus folgenden Macht dar (siehe Honneth 1994, 2002, Wagner 2004, Voswinkel 2001) und die Arbeiten von Popitz zur Macht der Belohnung (Popitz 1999, Paris 2015). Alle diese Arbeiten zeigen, dass Anerkennung und Belohnung bzw. der Entzug von Belohnung oder die Aberkennung von einer bestimmten Identität als Mittel der Machtausübung eingesetzt werden können, verzichten jedoch darauf zu zeigen, wie dies im konkreten kommunikativen Handeln umgesetzt wird.
- 2.
Vgl. hierzu: Reichertz 1984, 1991, 2000, 2009b, 2020d, 2021b, Reichertz/Ivanyi 2002 und Reichertz et al. 2009, Reichertz et al. 2017, Reichertz/Keysers 2018. Die Studien über Strategien der werblichen Kommunikation und der Public Relations, über interne wie externe Unternehmenskommunikation, über Kommunikationsstrategien von Servicekräften in Callcentern und über die Kommunikation des Designs von Autos erfolgten im Auftrag von Wirtschaftsunternehmen, weshalb die Ergebnisse hierzu nicht publiziert wurden.
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Reichertz, J. (2024). Was ist die Frage?. In: Kommunikationsmacht. Wissen, Kommunikation und Gesellschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31635-8_1
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