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Zwei Vorgeschichten

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Zusammenfassung

Der Chemiker Dr. Linus Pauling, Professor am California Institute of Technology (Caltec) in Pasadena/USA wurde gleich zweimal mit dem Nobelpreis geehrt. Den ersten erhielt er 1954 für die Erforschung der Natur der chemischen Bindung [1], die zweite Auszeichnung für sein Engagement gegen oberirdische Atombombenversuche. Beide hängen eng zusammen. Ausgangspunkt für seine Überlegungen, die zum zweiten, dem Friedens-Nobelpreis führten, war nämlich seine Erkenntnis, dass es keine kleinste radioaktive Strahlendosis gibt, die nicht schädlich für den menschlichen Körper ist. Zu diesem Ergebnis kam er durch seine Forschungen über chemische Bindungen. Sie sind verletzlich und können durch radioaktive Strahlung gebrochen werden. Diese Strahlung gehört in Medizin und Biologie zu den Ursachen „molekularer Krankheiten“[2], sie begünstigt die Entstehung freier Radikale im Organismus, die zu Leukämie (Blutkrebs), Knochenkrebs oder anderen Krebsarten führen können [3].

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Notes

  1. 1.

    Der Test der Atombombe „Dirty Harry“ fand am 19. Mai 1953 statt (https://de.wikipedia.org/wiki/Operation_Upshot-Knothole).

  2. 2.

    Die Maßeinheit Röntgen (veraltet) ist definiert als die Strahlenmenge, die nötig ist, um positive und negative Ionen im Volumen von einem Kubikzentimeter Luft freizusetzen. Anders beschrieben erzeugt eine Dosis von 1 Röntgen pro Kubikzentimeter Luft etwa 2 Milliarden Ionenpaare (Wikipedia, 09.03.2020).

  3. 3.

    Linus Pauling wurde im Jahre 1960 in die Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina aufgenommen.

  4. 4.

    Er erhielt 1948 die Medal for Merit des US-Präsidenten.

  5. 5.

    Offizielle Bezeichnung: Vertrag über das Verbot von Kernwaffenversuchen in der Atmosphäre, im Weltraum und unter Wasser, auch Moskauer Atomteststoppabkommen.

  6. 6.

    IPPNW (Hrsg.): Radioaktive Verseuchung von Himmel und Erde, Berlin 1992. Die Studie schätzt die weltweite Zahl tödlicher Krebsfälle durch oberirdische Atomtests bis zum Jahr 2000 auf 430 000. Der Strahlenbiologe Prof. Roland Scholz von der Universität München geht von einer höheren Opferzahl aus: Nach seinen Berechnungen führe allein die äußere Fallout-Strahlenbelastung bis zum Jahr 2000 zu 3 Millionen zusätzlichen Krebstoten. (https://www.ippnw.de/der-verein/geschichte-der-ippnw/erfolge/artikel/de/die-ippnw-und-der-atomteststopp.html).

  7. 7.

    Carl Friedrich von Weizsäcker hatte im April 1957 die Erklärung der Göttinger Achtzehn gegen die atomare Bewaffnung der Bundeswehr initiiert. Er hatte selbst von 1940–1942 im so genannten „Uranprojekt“ an den Grundlagen zur Herstellung von Atombomben gearbeitet.

  8. 8.

    Mit „klein“ meinte Meyer-Abich eine zu eng gefasste Umweltpolitik.

  9. 9.

    Erhard Eppler hatte sich Mitte der 1970er-Jahre für eine ökologische Wende eingesetzt und gefordert, die Energiepolitik müsse der Einsparung von Energie erste Priorität geben und dürfe die Forschung nach neuen Energiequellen und Methoden der Einsparung nicht weniger fördern als die Atomenergieforschung.

  10. 10.

    Mit wir meint Meyer-Abich die Arbeitsgruppe am Kulturwissenschaftlichen Institut in NRW, die von 1989 bis 1997 das Buch „Vom Baum der Erkenntnis zum Baum des Lebens“ erarbeitet hat.

  11. 11.

    Klaus Michael Meyer-Abich im Gespräch mit Gerd Stadermann am 25. Mai 2011.

Literatur

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  10. Die Reden sind als Audio-Clips nachzuhören auf: http://scarc.library.oregonstate.edu/coll/pauling/peace/audio/1957v.6.html.

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  24. Ebenda, S. 37.

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  25. Ebenda, S. 44.

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  31. Ebenda, S. 211.

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  33. Ebenda, S. 9.

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  34. Ebenda, S. 15.

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  35. Ebenda, S. 9.

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  40. Klaus Michael Meyer-Abich: Wege zum Frieden mit der Natur, München, Wien 1984, S. 215.

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Stadermann, G. (2021). Zwei Vorgeschichten. In: Das Notwendige möglich machen. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31588-7_2

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