Skip to main content

Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen

  • Chapter
  • First Online:
Demokratiebildung und Rituale in Kindertageseinrichtungen
  • 4281 Accesses

Zusammenfassung

Im Folgenden werde ich in das Thema Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen einführen. Dazu werfe ich zunächst einen Blick zurück auf die Verknüpfung von Kindertagesbetreuung und Demokratie, um herauszuarbeiten, welche demokratischen Potentiale der Kita als Institution für die Betreuung junger Kinder historisch zugeschrieben wurden. Anschließend werde ich auf das Konzept „Die Kinderstube der Demokratie“ sowie Kritik an diesem Konzept eingehen.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as EPUB and PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 79.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    Diese Forderung wurde nicht nur nicht erfüllt, sondern nach Scheitern der März-Revolution wurden Kindergärten 1851 in Preußen verboten (Aden-Grossmann 2011, S. 30). Allerdings könnte dies auch an einer Verwechslung der Person Friedrich Fröbels mit seinem Neffen Karl Fröbel, der mit der Revolution sympathisierte, gelegen haben (Konrad 2012, S. 83). 1860 wurde das Verbot bereits wieder aufgehoben (ebd., S. 88).

  2. 2.

    Dies deckt sich mit den Befunden aus der 31 Jahre später veröffentlichten PISA-Studie. Diese zeigte, dass der Schulerfolg in Deutschland maßgeblich von der Herkunft der Schüler*innen abhängt (Aden-Grossmann 2011, S. 214).

  3. 3.

    Annedore Prengel nutzt den Begriff „Bildungsteilhabe“ für die Bezeichnung von Strategien, die horizontalen Unterschiede innerhalb einer jungen Generation abzuschwächen, und den Begriff „Partizipation“ für die Versuche, vertikale Unterschiede zwischen älterer und jüngerer Generation zu vermindern (Prengel 2016, S. 13).

  4. 4.

    Anders als bei der ‚erwachsenen‘ Bürger*innenbeteiligung stellt sich in der Kita allerdings weniger die Frage, wer Zeit und Muße hat, bei den Beteiligungsformaten anwesend zu sein.

  5. 5.

    In der Version des Konzepts von 2011 wird ohnehin auf Gerd Himmelmanns Unterscheidung zwischen Demokratie als Lebens-, Gesellschafts- und Herrschaftsform Bezug genommen (vgl. dazu Hansen u. a. 2011, S. 116).

  6. 6.

    Dieses Diskussionsergebnis basiert vor allem darauf, dass Helmut Richter (1998, 1991) bereits Habermas’ Schriften für die Sozialpädagogik fruchtbar gemacht hat.

  7. 7.

    Für Habermas gehören Rituale gleichwohl zu archaischen Integrationsmechanismen, die in pluralistischen Gesellschaften ihre Geltungsansprüche verlieren (Habermas 2016/1981, S. 286). Dazu passend wird die „Renaissance des Rituals“ Anfang des 21. Jahrhunderts mit der Hoffnung auf Kompensation des wahrgenommenen Bedeutungsverlusts von Gemeinschaftlichkeit, Kommunikation, Identität und Authentizität in der Moderne erklärt (Wulf und Zirfas 2004, S. 5).

  8. 8.

    In Bezug auf das Thema der vorliegenden Arbeit hat diese Forderung wichtige Konsequenzen für die Gestaltung der Ordnung in Kindertageseinrichtungen. Denn wenn diese Forderung ernst genommen wird, hieße das, Kinder und Erwachsene in ihrer Unterschiedlichkeit anzuerkennen und gleichzeitig mit geeigneten Prozeduren zur gemeinsamen Entscheidungsfindung dafür zu sorgen, dass Kinder nicht oder weniger diskriminiert werden. Damit unterstützt dies die Forderung nach Partizipationsmöglichkeiten für Kinder.

  9. 9.

    Zu den unverhandelbaren Grundrechten zählen für Habermas, so fasst König zusammen: Freiheit und Gleichheit, Bürgerschaftsstatus/Mitgliedschaft, subjektiver Rechtsschutz, Partizipation sowie das Recht auf die ökonomischen und sozialen Grundlagen dafür, die vorangegangenen Rechte wahrnehmen zu können König (2012, S. 14 f.).

  10. 10.

    Habermas erläutert diese Definition wie folgt: ‘Gültig’ sei zunächst noch indifferent gegenüber einer Unterscheidung zwischen Moralität und Legitimität; ‘Handlungsnorm’ sei eine Erwartung an das Verhalten, die zeitlich, sozial und sachlich generalisiert sei; ‘Betroffen’ sei jede*r, der von den voraussichtlichen Folgen des Einsetzens der Norm in ihren*seinen Interessen berührt wird; ‘rationaler Diskurs’ wiederum bezeichne jeden Versuch, sich über problematische Geltungsansprüche zu verständigen und zwar in einem öffentlichen Raum, der durch illokutionäre Verpflichtungen entsteht, und innerhalb dessen frei kommuniziert werden kann (Habermas 1997, S. 138 f.).

  11. 11.

    Nach dieser Theorie sind kollektive politische Identitäten also nicht essentiell, sondern werden mit Hilfe von (Sozial-)Pädagogik gebildet.

  12. 12.

    John Rawls ist ein weiterer Hauptvertreter deliberativer Demokratietheorie, auf den Mouffe Bezug nimmt.

  13. 13.

    Rancière verwendet die Begriffe Demokratie und Politik synonym.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Teresa Lehmann .

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2020 Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH , ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Lehmann, T. (2020). Demokratiebildung in Kindertageseinrichtungen. In: Demokratiebildung und Rituale in Kindertageseinrichtungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31499-6_2

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-31499-6_2

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-31498-9

  • Online ISBN: 978-3-658-31499-6

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics