Zusammenfassung
Standardisierte Befragungen, häufig in Form von Fragebögen, bieten den Vorteil, dass mit recht geringem Aufwand Daten vieler Personen erhoben werden können. Unter anderem deshalb sind sie ein beliebtes Erhebungsinstrument auch für Studien im Kontext der Prävention und Gesundheitsförderung. So eignen sich Fragebögen gerade für die Erhebung von Meinungen, Einstellungen oder aber Befindlichkeiten und persönlichen Eigenschaften der Befragten. Damit sind sie einsetzbar z. B. in der Planung von Präventionsprogrammen zur Bedarfsermittlung oder in der Evaluation von Maßnahmen zur Einschätzung von Veränderungen in Wissen, Wohlbefinden oder Gesundheitsverhalten. Aussagekräftige Fragebögen müssen dabei allerdings verschiedenen Gütekriterien gerecht werden, und es gibt einige Punkte bei der Erstellung zu bedenken. In dem Kapitel besprochen werden Vor- und Nachteile standardisierter Befragungen, Vorgehensweisen bei der Erstellung entsprechender Erhebungsinstrumente, mögliche Antwortformate, Fehlerquellen sowie die wichtigsten Gütekriterien der Messung. Zur Illustration werden dabei typische Beispiele für Skalen und Indizes aus existierenden Untersuchungen verwendet.
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Notes
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Eine Ausnahme bilden dabei sogenannte adaptive Tests, wobei die Auswahl der Items sich nach der Werteausprägung vorangehender Antworten richtet. Solche Verfahren werden i. d. R. nach einer probabilistischen Testtheorie entwickelt. Außerdem entstehen Unterschiede in der Frageauswahl durch sog. „Filterfragen“, die unterscheiden, ob weitere Items für eine Person relevant sind oder nicht (z. B. braucht eine Frage wie Wie lange rauchen Sie bereits? nicht gestellt werden, wenn auf die vorherige Filterfrage Rauchen Sie zur Zeit? mit Nein geantwortet wurde).
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Hier wird von der häufigen Strategie einer theoriegeleiteten (rationalen) Skalenkonstruktion ausgegangen. Diese entspricht im Wesentlichen der Konstruktion von Likert-Skalen. Solche wurden für die Einstellungsmessung entwickelt, das Vorgehen kommt aber allgemein bei der Verwendung von Items mit Ratingskalen zum Einsatz und lässt sich auch auf dichotome Items anwenden. Unterschiedliche Konstruktionsstrategien beschreiben z. B. Eid und Schmidt (2014).
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Finne, E. (2021). Standardisierte Befragungen in Prävention und Gesundheitsförderung. In: Niederberger, M., Finne, E. (eds) Forschungsmethoden in der Gesundheitsförderung und Prävention. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31434-7_10
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