Für die Analyse von Ausbrüchen von Infektionskrankheiten wie der neuartigen Coronaviruskrankheit COVID-19, die sich über Tröpfchen, Aerosole oder Kontaktinfektion ausbreiten, bietet ein netzwerktheoretischer Ansatz einen besonderen Mehrwert, da eine Ansteckung von einer Person auf die andere notwendigerweise einen direkten Kontakt unter Kopräsenz impliziert und der Ausbruch im größeren Maßstab somit ein Netzwerkmuster aufweist. Neben dem für ein Infektionsgeschehen notwendigen Kontakt zwischen einem infektiösen und einem infizierbaren Individuum gibt es mit dem Ort des Infektionsprozesses allerdings noch eine weitere Variable, die die Rahmenbedingungen bestimmt und von erheblicher Bedeutung sein kann.