Zusammenfassung
Sabrina Bauer (*1968) lernt ihre um zwölf Jahre ältere Partnerin Maria Dallmeyer (*1956) im Jahr 1995 kennen. Seit 2000 lebt das Paar in einer eingetragenen Lebensgemeinschaft. Sie haben einen Sohn, der mit einer „halb-offenen“ Samenspende gezeugt wurde. Mit dieser Form der Samenspende ermöglichen sie ihrem Kind, mit 18 Jahren von seinem Recht Gebrauch zu machen, die Identität seines biologischen Vaters erfahren zu können. Von maßgeblicher Bedeutung für die Entscheidung des Paares für genau diese eine Samenbank war, dass diese nur Männer als Spender zuließ, die selbst bereits eine eigene Familie gegründet hatten und Väter mindestens zweier Kinder waren.
„Das also die Zumutung so klein wie möglich gehalten wird, darum geht es.“ (Sabrina)
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Notes
- 1.
Der Wunsch des Paares, die Familie zu vergrößern, scheitert an zwei Fehlgeburten.
- 2.
Vgl. Lacan (1997). Zugleich deutet der Terminus „Name-des-Vaters“ auf die restriktive Dimension der Vater-Funktion. Im Französischen klingt im Nom-du-Père auch das Non-du-Père, das ‚Nein-das-Vaters‘, an.
- 3.
Nach der Geburt von Sabrina hat Christiane zwei Fehlgeburten. Es kann hier nur gemutmaßt werden, doch könnten diese auch durch die psychische, sicherlich Stress verursachende Situation mit beeinflusst gewesen sein.
- 4.
Ein Merkmal dieser Generation, so Heinz Bude in „Deutsche Karrieren“, ist, dass die zwischen 1926 und 1930 Geborenen nach dem Krieg als „Aufbauer“ und „Ärmelhochkrempler“ die Karriereleiter aufsteigen und im Alter von 50 Jahren zum Führungspersonal der westdeutschen Gesellschaft gehören.
- 5.
S = Sabrina, M = Maria, I = Interviewerin
- 6.
Vgl. Diplomarbeit von Anja Ruprecht „Nicht von schlechten Eltern“ (2004: 11).
- 7.
Werden Themen in solchen diffusen Sozialbeziehungen ausgeschlossen (Ein Kind gibt auf die Frage seiner Eltern hin, wo es gewesen sei, zur Antwort: „Das geht euch nichts an“. Oder: Ein Ehemann, der seiner Frau am Frühstückstisch von seinem nächtlichen Traum erzählen will, bekommt zu hören : „Das interessiert mich nicht.“), dann ist das möglicherweise schon der Anfang vom Ende der Beziehung bzw. die Akteure befinden sich dann in dieser Situation in einer Krise, die Folgen hat, z. B. eine Auseinandersetzung in Form eines Streits.
- 8.
„Denn die Präposition auf, die ihr anthropologisches Anschauungszentrum bei der offenen (Arbeits-)Hand hat – wenn die Hand also ‚auf‘ ist -, muss auf tätiges Handeln bezogen werden. Sie drückt eine Bereitschaft oder Bereitstellung für Handlungszwecke aus“ (Weinrich 2007: 625). Oder: „Der Handschlag beim Abschied und Wiedersehen [Auf Wiedersehen – D. F.] bekräftigt hier noch einmal den Zusammenhang mit der offenen Hand als der leiblichen Basis dieser Präpositional-Bedeutung“ (ebd.: 628).
- 9.
Das Weinen klammern wir bei diesen Überlegungen aus, kann aber bei einigen der Ausführungen immer auch mitgedacht werden.
- 10.
J = Johann.
- 11.
Dazu zählen: ein technokratisches Denken, wissenschaftlich-rationaler Zugang zu reproduktiven Fragen, eine Feminisierung der Lebenspraxis, Einsozialisierung in ein Milieu, in dem in den Bahnen einer vernaturwissenschaftlichen Psychologie gedacht wird (Wandula) und die Normalisierung einer zum Teil unbekannten Herkunft im Rahmen einer Adoption (Ina).
- 12.
Ich beziehe mich hier auf Arbeiten aus dem Bereich der Psychotherapie (Dammasch 2013), der Erziehungswissenschaft (Winkler 2012) und der Entwicklungspsychologie (Seiffge-Krenke 2014).
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Funcke, D. (2021). Die Moderaten. In: Die gleichgeschlechtliche Familie. Studientexte zur Soziologie. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31336-4_4
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