Zusammenfassung
Die Erinnerung an den Holocaust und die Verbrechen des Nationalsozialismus ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Erinnerungskultur. Schon während des Zweiten Weltkrieges begannen die Zeitgenoss(inn)en an vielen Stellen, die Geschichten der im Völkermord getöteten Menschen systematisch zu sammeln. Die erfolgreichsten Untergrundarchive waren die des Warschauer Ghettos. Um die dortigen Lebensbedingungen zu dokumentieren wurden beispielsweise Dekrete der Nationalsozialisten, Aufzeichnungen von Sitzungen der Judenräte, aber auch Essenskarten oder Poster von Theateraufführungen archiviert (vgl. Wieviorka 2006: 1–7). Darüber hinaus hielten die Menschen selbst fest, was sie zur Zeit des Zweiten Weltkrieges erlebten: Chaim Kaplan, Abraham Lewin, Mary Berg oder Janusz Korczak verfassten beispielsweise im Warschauer Ghetto Tagebücher. Adam Czerniakow, Leiter des Warschauer Ghettos, trug kleine Notizbücher mit sich herum, in die er verschiedene Fakten notierte, die er mit persönlichen Gedanken und Zitaten anreicherte (vgl. Wieviorka 2006: 19–22).
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Schwendemann, L. (2020). Prolog: Amateurtheater in der Erinnerungskultur. In: Amateurtheaterprojekte zu Holocaust und Nationalsozialismus. Holocaust Education – Historisches Lernen – Menschenrechtsbildung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31324-1_1
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