Zusammenfassung
In diesem Kapitel erfahren Sie, wie Selbst- und Fremdbilder entstehen. Ausgehend davon, wie menschliche Wahrnehmungsprozesse ablaufen, wende ich mich den Einflüssen, Prägungen und Mustern zu, die bei der Entstehung von Selbst- und Fremdbildern eine wesentliche Rolle spielen. Anhand von Beispielen zeige ich Ihnen damit verbundene mögliche Wirkungen.
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Notes
- 1.
Laut Ninio erschien der oben abgebildete Stich (linke Abb.) zunächst in einem „Neuigkeiten-Journal“, dessen Name nicht bekannt ist, und dann 1890 in „La Nature“; die Abbildung rechts erschien laut Ninio 1885 in „Science et Nature“ im Beitrag: „Aberration du sens de la vue“ (übersetzt: „Ein Irrtum des Gesichtssinnes“; 1998, S. 28).
- 2.
Gerade bei der Entstehung von Selbstbildern spielen gesellschaftliche Männer- bzw. Frauenbilder eine maßgebliche Rolle. Ein Überblick über die gesellschaftlich vermittelten Frauen- und Männerbilder im geschichtlichen Wandel und deren anhaltende Wirksamkeit zum Beispiel auf heutige Attraktivitätsstandards findet sich bei Richter-Reichenbach (1996). Wie sehr übermittelte geschlechtsspezifische Rollenzuschreibungen, ergänzt durch medial vermittelte Schönheitsideale die Entstehung eigener Selbstbilder prägen, ist unverkennbar. Eine Darstellung in der gebotenen Ausführlichkeit sprengt leider den Rahmen dieses essentials.
- 3.
Der Begriff „halo Effekt“ (halo = Heiligenschein, aber auch Mondhof [auf den das Licht des Monds abstrahlt]) geht auf den Psychologen Edward Thorndike zurück und bezeichnet den von Thorndike bei der Beurteilung von Soldaten im Ersten Weltkrieg durch ihre Offiziere festgestellten Effekt, nach dem einzelne Merkmale so dominant waren, dass sie die weitere Beurteilung (fälschlicherweise) beeinflussten. So werden üblicherweise Menschen positiver beurteilt, wenn sie als attraktiv wahrgenommen werden, als diejenigen mit den gleichen Persönlichkeitseigenschaften oder Leistungen, die als unattraktiv wahrgenommen werden.
- 4.
Nothdurft weist bei seinen Untersuchungen zu Schlichtungsgesprächen auf „Feindbeobachtungen“ hin, die dazu dienen, das eigene (negative) Bild der Streitgegnerin „auf der Folie der eigenen Subjektiven Konflikt-Organisation“ so zu interpretieren, dass genau diese Sichtweise bestätigt wird (1998, S. 158).
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Pfab, A. (2020). Entstehung von Selbst- und Fremdbildern. In: Ich und die Anderen. essentials. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31206-0_4
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Publisher Name: Springer, Wiesbaden
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