Zusammenfassung Teil 1
Einführend wird erläutert, warum Szenografie, ursprünglich als Bildkunst verortet, erst viel später eine Aufwertung als intermediale Raumkunst erfuhr. Die ersten Theateraufführungen fanden auf den Bühnen der Amphitheater in der griechischen Antike statt, die im Abstand zu ihrem Publikum bewusst auf eine Rahmung des Bühengeschehens abzielten. Gegenwärtige Gestaltungskonzepte sind hingegen bestrebt, den abgeschlossenen Bühnenraum aufzubrechen, um die räumliche Distanz zu den Zuschauern aufzuheben und sie auch dramaturgisch in das inszenierte Handlungsgeschehen einzubeziehen. Das szenografische Gestaltungsziel ist nicht ausschließlich das materialisierte und illusionistisch gestaltete Bühnenbild, dessen Entwurf dem Bühnenbildner obliegt, sondern auch der inmaterielle Erlebnisraum, der bei Darstellern und Zuschauern gemeinsame Raumerlebnisse initiiert. Seit Einführung der Massenmedien Film und Fernsehen entwickelte sich die Szenografie zum Raumdiskurs, der sich explizit von den gerahmten Bühnenbildern abgrenzt und den medial inszenierten Raum als Mittelpunkt szenografischen Gestaltens verortet. Im Kontext aktueller Medienumbrüche, wie der medialen Vernetzung im Internet, der digitalen Bildbearbeitung und der virtuellen Realität, wird hier aufgezeigt, wie der mediale Raum neue szenografische Relevanz erlangt und sich zu einem intermedialen Diskursfeld entwickelt, das nicht nur die Akteure sondern auch die Rezipienten mit einbezieht und auf deren intellektuelle Reflexion abzielt.
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Literatur
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Moritz, T. (2020). Szenografie als Raumkunst. In: Szenografie digital. Springer Vieweg, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31074-5_1
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