Zusammenfassung
Der Artikel ist als solidarisches Projekt zwischen einer Sexarbeiterin und einer Hochschullehrerin angelegt. Undine de Rivière und Kathrin Schrader nähern sich der Überschneidung von Care-Arbeit und sexueller Dienstleistung aus unterschiedlichen Perspektiven. Sie zeigen dabei, wie stark der Ausschluss von Sexarbeit aus der Care-Debatte konservativen Moralvorstellungen und Konstruktionen folgt und wie wenig solidarisch und feministisch diese Ausgrenzung ist. Die Sexarbeit macht seit Langem Angebote für eine feministische Selbstermächtigung gegen paternalistische Interventionen und Ausgrenzungen. Die Autorinnen fordern, dies endlich zu akzeptieren.
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Notes
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Mit Selbstsorge ist weder der Selbstkult noch die christlich-jüdische Seelensuche (Foucault, 1994, S. 283 f.) und schon gar nicht das unternehmerische Selbst gemeint. Sie beschreibt genau das Gegenteil einer neoliberalen, individualisierten und egoistischen Subjektkonstruktion und bietet die Möglichkeit verstehen zu können, „kraft welcher Mechanismen wir zu Gefangenen unserer eigenen Geschichte geworden sind“ (ebd., S. 245). Selbstsorge bedeutet bei Foucault die Regierung nicht Anderen zu überlassen und dafür zu sorgen, dass Machtbeziehungen sich nicht in Herrschaftszustände verwandeln (Keupp, 2000, S. 18). Allerdings setzt eine solche Selbstsorge nicht nur Rechte, sondern auch gesellschaftliche Ressourcen voraus.
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Winker unterscheidet zwischen Reproduktions- und Care-Arbeit (vgl. Winker, 2015, S. 16 ff.).
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de Rivière, U., Schrader, K. (2021). Sexarbeit ist Care-Arbeit – das spüren viele. In: Bomert, C., Landhäußer, S., Lohner, E.M., Stauber, B. (eds) Care! Zum Verhältnis von Sorge und Sozialer Arbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31060-8_14
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