Zusammenfassung
Im folgenden Aufsatz wird Kompetenz nicht allein als Anwendungskompetenz verstanden, sondern auf einer Metaebene als Reflexionskompetenz. Der Begriff wird weniger dem Feld der interkulturellen Kommunikation zugeordnet als dem Feld des kulturellen Lernens, insofern ein reflektiertes Erfahrungswissen erfasst wird, das kognitiv, sinnlich und emotional erworben wird und dabei auf mehr als die Optimierung der Verlaufsformen von Kommunikationsprozessen zielt. Kompetenz wird ähnlich verstanden wie Eckart Liebaus Begriff der kulturellen Bildung. Werden bei letzterer die Fähigkeiten durch Erfahrungen vorwiegend mit den Künsten erworben, nutzt auswärtige Kultur- und Bildungspolitik Bildungsmethoden, -felder und -gegenstände zu einem großen Teil aus dem breiteren Rahmen eines soziokulturellen Verständnisses von Kultur. Kompetenz kann man in beiden Fällen jedoch beschreiben als Teilhabefähigkeit und vor allem auch ein Teilhabeinteresse in unterschiedlichen Gesellschaften und Bereichen. Sie ist eine Kompetenz, als Akteur in internationaler Zusammenarbeit auf Gerechtigkeit basiert agieren zu können in einem Umfeld wachsender gesellschaftlicher Differenzierung und Ungleichheit.1 Im Folgenden wird nachgezeichnet, wie nur so die Ambivalenzfähigkeit und Kooperationskompetenz erworben werden kann, die für ein gemeinsames Gestalten globaler Herausforderungen Voraussetzung sind. Der Aufsatz zeichnet des Weiteren nach, wie Individualisierung und Kontextualisierung die Makroebene (Globalisierung und ökonomische Machtverschiebung in der Welt) dynamisieren und wie diese Änderung der soziopolitischen Umgebung zu Änderungen der Strategien und Paradigmen der Außenkultur- und Bildungspolitik führt.
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Triebel, O. (2021). Deutschland-Kompetenz für China. In: Hu, C., Lackner, H., Zimmer, T. (eds) China-Kompetenz in Deutschland und Deutschland-Kompetenz in China. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31052-3_14
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