Zusammenfassung
Die Einleitung beschreibt, warum es sich immer noch lohnt, Reality TV zu untersuchen. Wir begreifen Reality TV als ein Format, das in besonderer Weise Emotionen erzeugt, Affekte herstellt, stimuliert und zirkuliert. Somit ist Reality TV ein Affektgenerator par excellence und bietet damit in seiner seit den 1990er Jahren fortdauernden, erfolgreichen Adressierung eines Publikums vielfältige Angebote und Vorlagen affektiv grundierter Zugehörigkeit. Eine affekttheoretisch informierte Analyse ermöglicht die Beantwortung von Fragen, die bisher in der Kommunikationswissenschaft selten behandelt wurden: Wie werden in und durch global gehandelte Formate des Reality TV Affekte und Emotionen erzeugt und zirkuliert? Wie wird damit Zugehörigkeit oder Ausschluss hergestellt? In welcher Weise werden damit die Körper der Zuschauenden für eine affektive Ökonomie verfügbar gemacht?
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Notes
- 1.
Teilprojekt B02 „Transkulturelle emotionale Repertoires im und durch Reality TV“, Projektleitung Prof. Dr. Margreth Lünenborg. Sonderforschungsbereich 1171 Affective Societies, Freie Universität Berlin, Erste Laufzeit 2015 bis 2019. Siehe auch: www.sfb-affective-societies.de.
- 2.
So erzielte die 15. Staffel im Jahre 2020 im Durchschnitt 2,4 Mio. Zuschauende (Quelle: AGF Videoforschung in Zusammenarbeit mit GfK; VIDEOSCOPE 1.3, 04.02.2016–07.05.2020, Marktstandard: AGF-Standard\TV, Datenpaket 2882 vom 15.05.2020).
Literatur
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Danksagung
Ausdrücklich danken wollen wir denjenigen, die uns in der Projektarbeit und bei der Entstehung dieses Buchs unterstützt haben: Zuerst genannt seien die Reality TV Fans, die uns Zutritt zu ihren Wohnzimmern gestattet haben sowie bereit waren, in Diskussionen mit uns über ihr Fan-Sein zu sprechen, und die Produzent*innen, die in Interviews Auskunft über ihre Arbeit gegeben und dabei (vielleicht unbeabsichtigt?) Einblicke in ihre eigene Emotionsarbeit im Navigieren zwischen Trash und Professionalität ermöglicht haben. Großer Dank geht an unsere studentischen Mitarbeiter*innen Vincent Schmidt-Loertzer, Simon Lübke, Marten Bremer, Sara Marie Dutch, Luise Erbentraut und Anni Grobe. Sie waren von der Literaturrecherche, über Videoaufzeichnungen und -kodierungen, Transkriptionen von Interviews bis zur sorgfältigen Durchsicht der Manuskripte beteiligt – manche als echte Fans, ihr wart wunderbar! Das ganze Team der Arbeitsstelle Journalistik am IfPuK hat das Projekt mit Neugierde, Nachfragen und Feedback unterstützt. Besonders dankbar sind wir dabei Claudia Hübner für ihren stets nüchternen Überblick und das routinierte Navigieren durch die Untiefen der Verwaltung. Rory Midhani danken wir für die Illustrationen (Kap. 5 und 7), die auf der Grundlage der Videoaufzeichnungen entstanden sind und uns ermöglichen, die Teilnehmer*innen zu anonymisieren und gleichwohl die Affizierungen ihrer Körper sichtbar zu machen. Die Anregung dazu stammt von René Tuma. Brigitte Geiger hat – Dank dafür – das Lektorat des Manuskripts übernommen. Schließlich gilt unser Dank den Affectives, unseren Kolleg*innen im SFB. In gemeinsamen Retreats, Themengruppen, Jour Fixes, Tagungen, in Flurgesprächen und beim Mittagessen sind viele unserer Gedanken gereift, geschärft und manchmal auch verworfen worden. Dass interdisziplinäres Arbeiten tatsächlich bereichernd sein kann, dafür steht dieser SFB Affective Societies. Zum Schluss wollen wir unseren Familien, Partner*innen und Freund*innen für die emotionale und affektive Unterstützung bei der Arbeit an dem Projekt und bei der Entstehung dieses Buchs danken – für Eure Neugierde, Geduld und Eure Liebe.
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Lünenborg, M., Töpper, C., Sūna, L., Maier, T. (2021). Einleitung. In: Affektive Medienpraktiken. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-31040-0_1
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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