Zusammenfasung
In Tabelle 10.1 wurden die gewählten Bewältigungsbestrebungen der Gesamtbefragten und getrennt nach Sozialisationsland erfasst. Betrachtet man nur die Gesamtbefragten, zeigt sich, dass nur selten eine erneute Heirat als Bewältigungsform gewählt wurde und dass scheidungsbedingte Probleme nur selten nicht gänzlich aufgelöst wurden. Oft haben sie familiäre Unterstützung und/oder professionelle Hilfe und Unterstützung in Anspruch genommen sowie Zukunftspläne gemacht, um die Scheidung zu verarbeiten.
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Notes
- 1.
Das Merkmal ‚alleinerziehend‘ wurde nicht direkt über den Fragebogen erfasst, sondern anhand der Haushaltsgröße, der Anzahl der Kinder, des Wohnortes der Kinder sowie der Angabe, ob die Frauen erneut geheiratet haben, berechnet. Anzumerken ist hier jedoch, dass bei der Haushaltsgröße oft unklar war, ob andere Familienangehörige oder ein möglicher neuer Partner im selben Haushalt wohnen. Demnach wurden nur diejenigen Frauen als nichtalleinerziehend eingestuft, die entweder erneut geheiratet haben oder deren Kinder nicht im selben Haushalt leben. Dabei zeigt die Berechnung für in Deutschland sozialisierte Frauen, dass 73,2 % der Mütter alleinerziehend und 26,8 % nicht alleinerziehend sind (N = 123). Auch unter den Heiratsmigrantinnen (N=126) ist der größte Teil (75,6 %) der Frauen alleinerziehend, 20,6 % sind nichtalleinerziehend. Keine Angabe liegt bei 3,8 % der Heiratsmigrantinnen vor.
- 2.
Für die Clusteranalyse wurden die einzelnen Indikatoren der Wohlbefindens-Skala herangezogen.
- 3.
„Die Clusteranalyse – auch als ‚Numerische Klassifikation‘ bezeichnet – ist ein Verfahren zur Aufdeckung homogener Klassen von Merkmalsträgern […], die einander im Hinblick auf bestimmte Merkmale ‚ähnlich‘ sind und sich gleichzeitig von anderen Klassen unterscheiden“ (Fromm 2012, S. 191).
- 4.
Mit Hilfe des Single Linkage Verfahrens wurden Ausreißer identifiziert und aus der Berechnung ausgeschlossen (N = 57). Die Analyse wurde mit dem Ward-Verfahren durchgeführt. Es wurden nur Fälle berücksichtigt, für die bei allen verwendeten Variablen Werte vorliegen (in Deutschland Sozialisierte N = 113; Heiratsmigrantinnen N = 111). Die Quadrierte Euklydische Distanz wurde als Proximitätsmaß verwendet. Das Single Linkage Verfahren (auch ‚Nearest-Neighbour-Verfahren‘) vereinigt Objekte, die sich am ähnlichsten sind und die die kleinste Distanz in der Fusion ausweisen, wodurch Ausreißer in der Objektmenge identifiziert werden können. Das Ward-Verfahren vereinigt jeweils diejenigen Objekte, die die Heterogenität/Streuung (Varianz) in einer Gruppe am wenigsten erhöhen, wodurch möglichst homogene Cluster gebildet werden. Mit dem Proximitätsmaß werden Ähnlichkeiten und Unähnlichkeiten (Distanzmaße) zwischen den Objekten gemessen (zur Vorgehensweise bei der Clusteranalyse siehe Backhaus et al. 2011, S. 395–456).
- 5.
Als Entscheidungskriterium für die Clusteranzahl wurde das Elbow-Kriterium herangezogen (zur Bestimmung der Clusterlösung siehe ausführlicher Fromm 2012, S. 191–222 und Backhaus et al. 2011, S. 395–456). „Als Homogenitätsmaß wurde das Varianzkriterium verwendet, das auch als Fehlerquadratsumme bezeichnet wird“ (Backhaus et al. 2011, S. 426; Hervorh. i. O.); d. h., die Varianz der Variable im Cluster steht im Verhältnis zur Gesamtvarianz der Stichprobe. Es werden jene Objekte (Gruppen) vereinigt, die die Fehlerquadratsumme am wenigsten erhöhen.
- 6.
In welchem Maße die verschiedenen Bewältigungsbestrebungen gewählt wurden, wurde mit Hilfe einer Häufigkeitsauswertung erfasst.
- 7.
Es liegen keine Auskünfte darüber vor, ob die Befragten nach der Scheidung in Teilzeit oder Vollzeit beschäftigt waren.
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Mollenhauer, T. (2020). Ergebnisse zu den Bewältigungsbestrebungen. In: Eheliche Partnerschaftsverläufe und -abbrüche bei türkeistämmigen Frauen in Deutschland. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30940-4_10
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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