Zusammenfassung
Wir haben gesehen, dass jedes Ideal \(\mathfrak {a}\) durch Multiplication mit einem geeigneten Ideal \(\mathfrak {m}\) in ein Hauptideal \(\mathfrak {am}\) verwandelt werden kann (§. 177, IX), und wollen nun zwei Ideale \(\mathfrak {a}\), \(\mathfrak {a}'\) äquivalent nennen, wenn beide durch Multiplication mit einem und demselben Factor \(\mathfrak {m}\) in Hauptideale \(\mathfrak {am}=\mathfrak {o}\mu \), \(\mathfrak {a}'\mathfrak {m}=\mathfrak {o}\mu '\) übergehen; dann ist \(\mathfrak {a}\mu '=\mathfrak {a}'\mu \), und wenn man die (ganze oder gebrochene) Zahl \(\mu '\mu ^{-1}=\eta \) setzt, so wird \(\mathfrak {a}'=\mathfrak {a}\eta \). Umgekehrt, wenn es eine Zahl \(\eta \) giebt, welche dieser Bedingung genügt, so sind die Ideale \(\mathfrak {a}\), \(\mathfrak {a}'\) äquivalent, weil dann aus \(\mathfrak {am}=\mathfrak {o}\mu \) auch \(\mathfrak {a}'\mathfrak {m}=\mathfrak {o}\mu '\) folgt, wo \(\mu '=\mu \eta \) gewiss eine ganze Zahl ist. Zugleich ergiebt sich hieraus, dass jeder Factor \(\mathfrak {m}\), welcher das eine von zwei äquivalenten Idealen \(\mathfrak {a}\), \(\mathfrak {a}'\) in ein Hauptideal verwandelt, Gleiches auch für das andere Ideal leistet, und dass folglich je zwei Ideale \(\mathfrak {a}'\), \(\mathfrak {a}''\), die mit einem dritten Ideal \(\mathfrak {a}\) äquivalent sind, stets auch mit einander äquivalent sein müssen.
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Notes
- 1.
Vergl. H. Minkowski: Théorèmes arithmétiques (Compte rendu der Pariser Akademie vom 26. Januar 1891); Ueber die positiven quadratischen Formen und über kettenbruchähnliche Algorithmen (Crelle’s Journal, Bd. 107). Aus diesen wichtigen Untersuchungen, welche in weiterer Ausführung demnächst als besonderes Werk (Geometrie der Zahlen) erscheinen werden, geht unter Anderem hervor, dass (wenn \(n>1\)) die Constante H kleiner angenommen werden darf, als die Quadratwurzel aus dem absoluten Werthe der Grundzahl D, woraus zugleich folgt, dass D absolut \(>1\) ist.
- 2.
Der Grad n eines solchen Körpers \(\varOmega \) muss, wie leicht zu sehen, eine gerade Zahl, und unter den mit \(\varOmega \) conjugirten Körpern müssen auch solche sein, welche aus lauter reellenZahlen bestehen. Ein solcher Körper ist z. B. der quadratische Körper, dessen Grundzahl \(=+12\), während der von der Grundzahl \(+8\) diese Eigenschaft nicht besitzt.
- 3.
Eine noch weiter gehende Beschränkung erhält man durch die Forderung, dass jede mit der erzeugenden Zahl \(\mu \) conjugirte reelle Zahl positiv sein soll.
- 4.
In einem gewissen Umfange ist sie behandelt in meiner Schrift: Ueber die Anzahl der Ideal-Classen in den verschiedenen Ordnungen eines endlichen Körpers (Braunschweig 1877). Vergl. §. 187.
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Scheel, K. (2020). Idealclassen und deren Composition (§ 181.). In: Dedekinds Theorie der ganzen algebraischen Zahlen. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30928-2_25
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Publisher Name: Springer Spektrum, Wiesbaden
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