Zusammenfassung
Der Beitrag ortet eine offene „Baustelle“ von Körper und Leib im theoretischen Diskurs der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit. Er nimmt eine Auseinandersetzung mit den Grundbegriffen der Sozialpädagogik „Sozialisation“, „Betreuung“ und „Erziehung(swirklichkeit)“ vor, die unter einer phänomenologischen Perspektive expliziert werden. Mit der Inblicknahme sozial(pädagogisch)er Bedingungen wird auf die (Un-)Möglichkeit sozialer Bildung aufmerksam gemacht, um final für eine Reaktualisierung des Leibes in der Lebensweltorientierten Sozialen Arbeit zu votieren.
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Von dem Verlust gesellschaftlicher Relevanz spreche ich, weil die Begründungen für das Kinder- und Jugendhilferecht sich gerade mit dem KJHG lebensweltorientiert vollzog, diese aber in der Kinder- und Jugendhilfereform keinerlei Erwähnung findet.
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Hünersdorf, B. (2021). Körper und Leib im theoretischen Diskurs der Lebensweltorientierten Theorie Sozialer Arbeit: Eine Entwicklungsperspektive. In: Schär, C., Ganterer, J., Grosse, M. (eds) Erfahren – Widerfahren – Verfahren. Zürcher Begegnungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30780-6_6
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