Wirft man heute einen Blick in die Naturabteilungen der Buchhandlungen, wächst einem das Grün beinahe entgegen; Waldbaden ist in aller Munde und ein Modebegriff. Zahlreiche Publikationen zur Liebe zu Wäldern, Bäumen und der Natur finden unzählige Abnehmerinnen und Abnehmer. Das legt den Schluss nahe, dass dieser Trend wohl einer Sehnsucht folgt.

Die Frage nach der heilsamen Wirkung des Waldes in der Integrativen Therapie findet sich in diesem Buch aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet und beantwortet.

Mitten in die Vorbereitungen zu diesem Buch platzte die Covid-19-Pandemie und war plötzlich allgegenwärtig. In vielem erleben wir diese Situation als Beschränkung unseres Horizontes, bei Arbeitsplatzverlust als existenziell bedrohend und bei Isolation wie etwa bei der besonders gefährdeten Gruppe der älteren Menschen als absolut bedrückend. Wer hätte gedacht, dass man so plötzlich nicht mehr einfach frei entscheiden kann, wohin man reist, wen man trifft und wie man seine Freizeit kulturell, sportlich, sozial verbringt. Und die Krise wird uns noch lange begleiten.

Demgegenüber steht das Erleben eines Frühlings, des Erwachens der Natur, das gerade durch die Aufhebung des „Alltags“ samt aller Begleiterscheinungen von Verkehr, Lärm, Hektik in den Fokus rückt und, so man es zulässt, intensiver als zuvor bezaubert. Dadurch wurde schließlich völlig unbeabsichtigt auch die Intention dieses Buches verstärkt.

Im vorliegenden Buch wird die heilsame Wirkung des Waldes in der Integrativen Therapie theoretisch und praktisch vermittelt. Neben Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten kann dieses Buch aber all jenen Zugang zum Achtsamkeitserleben und Walderleben ermöglichen, die durch die gegenwärtige Situation verstärkt die Sehnsucht nach Natur verspüren.