Zusammenfassung
Was ist von Festschriften zu halten, die Wissenschaftler für Wissenschaftler erstellen? Sie entspringen offensichtlich einem nach wie vor bestehenden Bedürfnis. Schon längere Zeit wird Ambivalenz deutlich – einerseits steht man zu ihnen als unentbehrliche Ingredienz von Feiern, andererseits artikuliert man verstärkt, wenn auch oft nur verpackt in sanfter Ironie, jenes Unbehagen, das für Intellektuelle typisch ist im Umgang mit eigenen Verhaltensnormen: weicht das Genre nicht vom Ethos des Wissenschaftlichen ab, wenn es endet in einem endlos sich fortsetzenden Reigen der Eitelkeiten? Und lohnt, was man mit solchem Genre gewinnt, den Einsatz? Diesen empfinden nicht nur publizistisch erfolgreiche, mit „Ansehen“ reichlich versorgte Kollegen als Zumutung und Last; verständlich, dass Wolf Lepenies bei einer solchen Gelegenheit einen „Killervirus oder: ein Mittel gegen Festschriften“ ins Getriebe warf (s. Calliess u. a. 2009).
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Literatur
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Zingerle, A. (2020). Festschriften. Über das Persönliche an seinem Ort. In: Hannappel, M., Fries, F. (eds) Die Freunde der italienischen Oper . Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-30529-1_7
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