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Police Squad!

Karneval der (Un-)Ordnungshüter

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Zusammenfassung

Bei der 1982 auf ABC ausgestrahlten, bereits nach wenigen Folgen mangels Erfolg wieder vom Bildschirm verschwundenen Polizei-Comedy Police Squad! handelt es sich um den Fernsehvorläufer der später im Kino erfolgreichen Persiflage The Naked Gun (1988) um den debilen, von Leslie Nielsen gespielten Lt. Frank Drebin. Das Kapitel verortet Police Squad! in der Tradition des amerikanischen police procedural, stellt zentrale humoristische Strategien der Serie vor, und diskutiert schließlich auch, weshalb das vom Komödiantentrio ZAZ (Jim Abrahams, David Zucker und Jerry Zucker) geschaffene Format im Fernsehen keinen Anklang fand.

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Notes

  1. 1.

    Wiewohl die Formulierung vielfach Eco zugeschrieben wurde, referiert dieser hier lediglich eine Analyse seines Kollegen Omar Calabrese. Eine relativ frühe Ausnahme vom homogenen Erscheinungsbild des police procedural bietet Ironside (1967–1975), dessen Ermittlerteam sich aus marginalisierten Gesellschaftsgruppen wie Afroamerikanern und Menschen mit Behinderung zusammensetzte. Hierzu wie auch zum allmählichen Wandel des Genres im Zuge der Programmrevolution der 1980er-Jahre vgl. Butler (1997).

  2. 2.

    Vgl. hierzu Roger Eberts (1991) Charakterisierung von Nielsens Schauspielstil: „Nielsen’s secret is that he does almost nothing, and certainly nothing he seems to think is funny. He is the wooden straight guy, unaware of all that’s going on around him, completely lacking in insight, without charm, grace or intelligence, a total square – in other words, everyman.“

  3. 3.

    Die typische Episodenstruktur lässt auf die Credits eine kurze Exposition folgen, in der sich das Verbrechen ereignet. Hieran schließt sich das Eintreffen der Polizisten am Tatort an, die im Umfeld des Opfers zunächst die falsche Person ins Visier nehmen, im Zuge ihrer Ermittlungsarbeit (bspw. durch einen Hinweis aus dem Polizeilabor oder vom Informanten) dann aber die richtige Spur entdecken und so dem wahren Täter eine Falle stellen können. Auf dessen Verhaftung folgt ein kurzer Epilog auf dem Polizeirevier.

  4. 4.

    Dan Harries (2000) resümiert die Techniken der Parodie als Wiederholung, Inversion, Irreführung, Wörtlichnahme, Inkorporation registerfremder Elemente und Übertreibung (S. 37 ff.). Sämtliche dieser Strategien kommen auch in Police Squad! zur Anwendung, wobei strukturell (mit der Paraphrase ganzer Episoden von M Squad) die Wiederholung überwiegt, auf der gestalterischen Ebene dagegen die registerfremden Elemente und das Wörtlichnehmen – letzteres etwa, wenn ein Gefängnisinsasse als „model prisoner“ beschrieben wird und kurz darauf tatsächlich Hochglanz-Aufnahmen aus seiner Akte zutage befördert werden (S1E4).

  5. 5.

    Sledge Hammer! (19861988) wird wenige Jahre später seine Credit-Sequenz damit beschließen, dass der Protagonist ein Einschussloch im Kameraauge hinterlässt.

  6. 6.

    Wenn Drebin in der Serie doch einmal sein Innenleben offenbart, dann nur, um die Konvention der traumatischen backstory wound zu persiflieren: In einer gemeinsam mit Hocken durchgeführten Befragung in der Pilotfolge verliert sich Drebin in seinem eigenen Gedankenstrom und enthüllt dabei seine verleugnete Homosexualität.

  7. 7.

    Der Think-Big!-Gestus ist durchaus typisch: Die Kinoadaptionen beliebter TV-Formate wie The Muppet Show (19761981), Mr. Bean (19901995), Sex and the City (1998–2004) oder Da Ali G Show (2000–2004) verlassen den vertrauten topographischen Rahmen der Serie zugunsten von Reisenarrativen.

  8. 8.

    Die drei Mitglieder von ZAZ haben an der University of Wisconsin-Madison bei David Bordwell studiert; Kevin Donnelly (1997) liest ihren charakteristischen Stil vor diesem Hintergrund als filmtheoretisch geschulten Zugang zum Kino (S. 254).

  9. 9.

    Dass das parodistische Format in der medialen Umgebung der sogenannten Network-Ära keine adäquate Heimat finden konnte, hatte zuvor bereits Mel Brooks erfahren: Seine Robin-Hood-Parodie When Things Were Rotten (1975) wurde nach nur dreizehn Folgen abgesetzt, auch Brooks setzte seine Karriere im Spielfilm fort und inszenierte u. a. die Hitchcock-Parodie High Anxiety (1977) und die auf Star Wars anspielende Komödie Spaceballs (1987). Den Robin-Hood-Stoff griff er mit Robin Hood: Men in Tights (1993) abermals im Kino auf.

  10. 10.

    Mit einem Einspielergebnis von fast 80 Mio. Dollar eroberte The Naked Gun knapp hinter Die Hard den achten Platz der Kinostatistik des Jahres 1988; der zweite Teil spielte sogar noch etwas mehr ein und schaffte es ebenfalls in die Top Ten.

  11. 11.

    So wurde bspw. die italienische Sandalenfilm-Persiflage S.P.Q.R. 2000 e½ anni fa (1994), in der Nielsen in einer Nebenrolle auftritt, in der BRD als Die römische Kanone vertrieben, die Komödie Family Plan (1997) dagegen als Die verrückte Kanone. Police Squad! wurde in Deutschland erst 1994 in Anlehnung an die erfolgreiche Kinoreihe unter dem Titel Die nackte Pistole ausgestrahlt.

  12. 12.

    Der letzte Teil der Scary-Movie-Reihe (2013) spielte nicht einmal mehr die Hälfte seines Vorgängers ein, und Superfast! (2015), Friedbergs und Seltzers Persiflage der Fast-and-Furious-Reihe, erwirtschaftete an der Kinokasse nur ein Zehntel seines Budgets.

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Schwanebeck, W. (2021). Police Squad! . In: Fröhlich, V., Einwächter, S.G., Scheurer, M., Cuntz-Leng, V. (eds) Serienfragmente. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29951-4_17

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