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Eine Annäherung an Liebespuppen und Sexroboter

Grundbegriffe und Abgrenzungen

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Maschinenliebe

Zusammenfassung

Liebespuppen sind Realität, Sexroboter werden es sein. Natürlich gibt es schon heute beide Arten, aber es lohnt sich, die Entwicklungen und die Praxis genauer anzuschauen und die eigentliche von einer scheinbaren Maschinenliebe zu unterscheiden. Der Beitrag klärt Grundbegriffe, nimmt Einordnungen und Abgrenzungen vor. Dabei verwendet er die Begriffe des Serviceroboters und des sozialen Roboters und stellt Beziehungen zwischen Sexrobotern und anderen Maschinen her. Liebespuppen werden als Nachfolger der Gummi- bzw. Aufblaspuppen und als in der Welt weit verbreitetes Phänomen eingestuft. Es werden fließende Übergänge zu Sexrobotern erkannt. Diese sind mehrheitlich als Projekte und Prototypen vorhanden und recht wenig in Betrieb, was finanzielle, informationelle sowie soziale Gründe hat. Sexroboter können als Serviceroboter und als soziale Roboter verstanden werden, mit der einen oder anderen Besonderheit.

Robots are essentially decent.

(Dr. Susan Calvin in Isaac Asimovs Evidence)

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Notes

  1. 1.

    Gerade bei neuen Bereichen ist es selbstverständlich, dass man Metaphern sucht. Diese dienen, richtig verwendet, dem Verständnis. Wenn man davon spricht, dass die Künstliche Intelligenz die künstliche Intelligenz hervorbringt, die Maschinenethik die künstliche oder maschinelle Moral, sind all das Termini technici. Diese können aus Metaphern entstanden und zu Fachbegriffen gefroren sein, oder sie werden gleich als solche eingeführt. Wichtig ist die Bemerkung, dass jede Disziplin ihre eigenen Fachbegriffe kennt. Es steht einer Disziplin wie der Theologie (abgesehen davon, dass sie keine Wissenschaft ist) oder der Philosophie nicht zu, beispielsweise das „Autonome“ in den Ingenieurwissenschaften zu verurteilen. Denn es ist nicht ihr Begriff, der hier verwendet wird, sondern eben derjenige der Ingenieurwissenschaften. Es ist trivial, doch man muss es immer wieder betonen: Bei gleicher Schreibweise kann eine unterschiedliche Bedeutung vorliegen. Die Philosophie könnte sich genauso über den Begriff der Ontologie in der Informatik und Wirtschaftsinformatik beschweren – sie sollte es allerdings lieber sein lassen.

  2. 2.

    Dies ist auch der Fall bei künstlichen Kreaturen mit sexuellen Konnotationen jenseits der Science-Fiction, von Pandora, wie sie von Hesiod und Homer geschildert wird, über Olimpia von E.T.A. Hoffmann (Der Sandmann) bis hin zu Tanja bei Charles Bukowski (Fuck Machine) – diese kann als Sexroboter im modernen Sinne bezeichnet werden, ein lebensechter und hochbeweglicher Android, bei dem selbst Emma und Harmony vor Neid erblassen würden (Inventions World 2017).

  3. 3.

    Es existieren unterschiedliche Ansichten und Aussagen dazu, ob bzw. in welcher Anzahl der Roboterkopf verkauft wird.

  4. 4.

    Man könnte den Sexroboter natürlich auch gegen den Strich bürsten, ihn ehrlich und gnadenlos auftreten lassen. Gut fürs Geschäft wäre das vermutlich nicht.

  5. 5.

    Hier wird erneut für Entspannung plädiert. Manche empfinden es als störend, wenn Roboter mit Handlungen in Verbindung gebracht werden, aber genau diese Verbindung, die Verwendung in diesem Kontext, verändert den Begriff, deutet an, dass nicht unbedingt Handlungen, wie wir sie von Menschen gewohnt sind, gemeint sind. Misselhorn (2019) geht ausführlich auf den Begriff der Handlungen bei Robotern ein.

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Bendel, O. (2020). Eine Annäherung an Liebespuppen und Sexroboter. In: Bendel, O. (eds) Maschinenliebe. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29864-7_1

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