Skip to main content

Der Landtag von Sachsen-Anhalt – langer Weg zum modernen Parlament

  • Chapter
  • First Online:
Die politische Architektur deutscher Parlamente
  • 1219 Accesses

Zusammenfassung

Sachsen-Anhalt ist 1990 im Zusammenhang mit der deutschen Einheit von 1990 wiedergegründet worden. Das Land hat davor lediglich von 1945 bzw. 1947 bis 1952 unter Bedingungen der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR bestanden. Der 1946 gewählte Landtag tagte in der Landeshauptstadt Halle zunächst im dortigen Stadtschützenhaus und bezog 1947 in einer früheren Kaserne ein provisorisches Haus, wo er bis zur Auflösung des Landes 1952 verblieb. Die Wiedergründung Sachsen-Anhalts im Zusammenhang mit der deutschen Einheit im Jahre 1990 vollzog sich schwieriger als in anderen neuen Bundesländern. Die schwache Identität und Tradition des Landes ohne ein eindeutiges Zentrum schlug sich in einem Konflikt zwischen den Städten Magdeburg und Halle um die Landeshauptstadtwürde nieder und behinderte die Landesbildung. Der 1990 frei gewählte Landtag trat in Dessau in einer Kaserne der Bundeswehr zusammen und entschied sich am 28. Oktober 1990 für Magdeburg als Landeshauptstadt. Da in Magdeburg kaum Möglichkeiten vorhanden waren, bestehende Bauten für den Landtag zu nutzen, waren Bau- bzw. Umbauarbeiten unumgänglich. Für den Landtag wurden am Domplatz, einem traditionsreichen Zentrum der Machtausübung und Repräsentation, barocke Bürgerhäuser ausgewählt. Vorwiegend aus der Zeit des Königreichs Preußen stammende Repräsentationsbauten von Regierungs- und Militärbehörden wurden dagegen nicht ausgewählt. Im Jahr 1991 entstandene Pläne für den Neubau eines repräsentativen und transparenten Plenarsaales sind nicht realisiert worden. Statt dessen bezog man die restlichen barocken Bürgerhäuser der Nordseite des Domplatzes ein und baute den Plenarsaal in den Innenhof des Gebäudekomplexes aus. Nach dem schrittweisen Aus- und Umbau für die Zwecke des Landtages stellt sich die gesamte Nordseite des traditionsreichen Magdeburger Domplatzes als geschlossener Gebäudekomplex dar, der einerseits die Funktion eines modernen Parlaments erfüllt und andererseits auf auffällige architektonische Besonderheiten wie Kuppeln, besondere Vorbauten usw. verzichtet.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  • Gruß, T. (2010). Repräsentativ und funktional. Von der Wasserwirtschaftsschule zum modernen Parlamentsgebäude. In Der Präsident des Landtages von Sachsen-Anhalt (Hrsg.), Landtag von Sachsen-Anhalt. Modernes Parlament mit Geschichte. Halle/Saale: Mitteldeutscher V.

    Google Scholar 

  • Hajna, K. H. (2000). Die Landtagswahlen 1946 in der SBZ. Frankfurt am Main: Peter Lang.

    Google Scholar 

  • Hübener, E. (2001). Vortrag beim Wirtschaftsverband Mitteldeutschland in Halle am 26. November 1929. In M. Tullner & W. Lübeck (Hrsg.), Erhard Hübener – Mitteldeutschland und Sachsen-Anhalt. Halle/Saale: Mitteldeutscher V.

    Google Scholar 

  • Kleinen, M. (2005). Vom Grenzhandelsplatz zur Stadt – Magdeburg zwischen 805 und 1251 (mit einer Einleitung von Matthias Springer). In M. Puhle & P. Petsch (Hrsg.), Magdeburg. Die Geschichte der Stadt 805 – 2005. Dössel: Stekovics.

    Google Scholar 

  • Pollmann, K. E., & Tullner, M. (1998). Die Verfassung der Provinz Sachsen-Anhalt vom 10. Januar 1947, Entstehung und Dokumente. Magdeburg: Landeszentrale für politische Bildung.

    Google Scholar 

  • Rutz, W. (2001). Mitteldeutschland in den Konzepten zur Neugliederung der Bundesrepublik nach 1990. In J. John (Hrsg.), „Mitteldeutschland“, Begriff – Geschichte – Konstrukt. Rudolstadt/Jena: Hain.

    Google Scholar 

  • Tullner, M. (1994). Das neueste der neuen Bundesländer: Sachsen-Anhalt. In Die neuen Bundesländer. Stuttgart/Berlin/Köln: Kohlhammer.

    Google Scholar 

  • Tullner, M. (1997). Zwischen Demokratie und Diktatur, Die Kommunalwahlen und die Wahlen zum Provinziallandtag in Sachsen-Anhalt im Jahre 1946. Magdeburg: Landeszentrale für politische Bildung.

    Google Scholar 

  • Tullner, M. (2001). Geschichte des Landes Sachsen-Anhalt. 3. Aufl. Opladen: Leske und Budrich.

    Google Scholar 

  • Tullner, M. (2007). Erhard Hübener und die Provinz Sachsen – Mitteldeutschlandpläne und Reichreform. In M. Richter, T. Schaarschmidt & M. Schmeitzner (Hrsg.), Länder, Gaue und Bezirke. Mitteldeutschland im 20.Jahrhundert. Halle/Saale: Mitteldeutscher V.

    Google Scholar 

  • Tullner, M. (2015). Sachsen-Anhalt – die Entstehung eines neuen Bundeslandes. Halle/Saale: Mitteldeutscher V.

    Google Scholar 

  • Ullrich, S. (2007). Vom alten Parat zum Landtag, Städtebauliche Entwicklung eines historischen Quartiers in Magdeburg. Magdeburg: Stadtplanungsamt.

    Google Scholar 

  • Wille, M., Hoffmann, J., & Meinecke, W. (1993). Sie hatten alles verloren. Flüchtlinge und Vertriebene in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Dortmund/Wiesbaden.

    Google Scholar 

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to Mathias Tullner .

Editor information

Editors and Affiliations

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2020 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature

About this chapter

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this chapter

Tullner, M. (2020). Der Landtag von Sachsen-Anhalt – langer Weg zum modernen Parlament. In: Schwanholz, J., Theiner, P. (eds) Die politische Architektur deutscher Parlamente. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29331-4_17

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29331-4_17

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-29330-7

  • Online ISBN: 978-3-658-29331-4

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

Publish with us

Policies and ethics