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Oberbilk – Ein Blick auf den Stadtteil

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Alltag im urbanen Quartier

Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS))

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Zusammenfassung

Wie alle Städte hat auch Düsseldorf seine eigene, spezielle Geschichte, die die Stadt zu der gemacht hat, die sie heute ist: eine diversitätsgeprägte, ambivalente und bunte Stadt. Der Stadtteil Oberblik nimmt im städtischen Gesamtgeflecht eine besondere Rolle ein, denn als ehemaliger Industrie- und Arbeiterstadtteil, der schon immer Ankunftsort war, hat er die urbane Diversität Düsseldorfs maßgeblich hervorgebracht. Düsseldorf-Oberbilk (und der dortige umgrenzte urbane Raum Lessingplatz) wurden von mir als Untersuchungsraum ausgewählt, da Oberbilk eines der vielfältigsten Quartiere Düsseldorfs ist.

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Institutional subscriptions

Notes

  1. 1.

    https://www.duesseldorf.de/en/wirtschaft-und-standort.html

  2. 2.

    Der Global Cities Index (GCI) von A.T. Kearney bewertet über hundert Metropolregionen anhand unterschiedlicher Indikatoren, die sich auf folgende fünf Dimensionen beziehen: Wirtschaftsaktivität, Humankapital, Informationsaustausch, Kultur und politisches Engagement. Siehe: http://www.atkearney.de/pressemitteilung/-/asset_publisher/00OIL7Jc67KL/content/global-cities-2017 vom 07.09.2017.

  3. 3.

    Um Newcomer*innen statistisch zu erfassen wählt die Stadt Düsseldorf in ihrem Bericht den Terminus „ausländische Bevölkerung“: „Bei der Bevölkerungsfortschreibung wird die Bevölkerung in der Gliederung “deutsch/nichtdeutsch” berücksichtigt. In den Tabellen, in denen die Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit ausgewiesen wird, wurde zur einfachen Verständlichkeit für “nichtdeutsch” die Bezeichnung “ausländische Bevölkerung” gewählt. Die Angaben dazu beinhalten aber auch die Zahl der Staatenlosen, Personen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit sowie Personen, zu deren Staatsangehörigkeit keine Angaben vorliegen“ (vgl. Stadt Düsseldorf 2017: Statistische Daten 2017, S. 4).

  4. 4.

    Dabei ist die Verteilung der Newcomer*innen im Stadtgebiet insgesamt relativ innenstadtzentriert, wie aus einem Bericht der Stadt Düsseldorf aus dem Jahr 2011 hervorgeht: „Die Migrantenbevölkerung in Düsseldorf weist eine kleinräumig sehr ungleiche Verteilung innerhalb des Stadtgebietes auf. Nur wenige Migrantinnen und Migranten leben in den Stadtrand-Stadtteilen insbesondere im Norden und Osten sowie in Rheinnähe, während in den innerstädtischen und innenstadtnahen Bereichen zum Teil starke Konzentrationen der Migrantenbevölkerung festzustellen sind. Insgesamt lebt knapp ein Drittel aller Migranten in Düsseldorf (66.800) in nur sechs Stadtteilen, während sich die restlichen rund 145.000 auf das übrige Stadtgebiet verteilen“ (Stadt Düsseldorf 2011a, S. 37).

  5. 5.

    https://www.duesseldorf.de/en/touristik/entdecken.html vom 08.07.2017.

  6. 6.

    https://www.duesseldorf.de/bv/03.html vom 21.06.2018.

  7. 7.

    Dieter Forte beschreibt in seinem in Teilen autobiografischen Roman Das Haus auf meinen Schultern (1999) seine Kindheit in Oberbilk. Der hier zitierte Ausschnitt zeigt, welche Auswirkungen die Eingrenzung durch die Bahndämme auf das Leben der Oberbilker hatte.

  8. 8.

    Kiepe (2018) kritisiert die fehlende Steuerung der Prozesse der Suburbanisierung, die mit erheblichen Folgen für Städte und damit das Zusammenleben einhergehen: „Die Suburbanisierung durch neue Wohngebiete, Gewerbeflächen, Einkaufszentren, Factory-Outlet-Center und Freizeitparks auf der „grünen Wiese“ macht auch ein Dilemma der Architektur deutlich: Städtebau und Architektur ist es bisher nicht ausreichend gelungen, dem suburbanen Wohntyp „Eigenheim mit Garten“ und dem innerstädtischen Wohntyp „mehrgeschossiger Blockbau“ attraktive Wohntypen zum ruhigen, familien- und kindergerechten Wohnen in den städtischen Zentren entgegen zu setzen“ (vgl. ebd., S. 59).

  9. 9.

    Auch heute verliert die Stadt Düsseldorf jährlich zwischen „2.000 und 3.000 Personen an den angrenzenden Rhein- Kreis Neuss sowie den Kreis Mettmann“ (Demografie Monitoring 2018, S. 13).

  10. 10.

    https://www.duesseldorf.de/en/stadtplanungsamt/stadterneuerung/soziale-stadt-flingernoberbilk.html

  11. 11.

    Ein überdauerndes Konstrukt des Städtebaus ist der städtebauliche Fordismus, der die Stadt in Funktionen (Arbeiten, Wohnen, Freizeit) unterteilt (siehe dazu Kap. 3). Die Folgen dieser Politik sind in sich geschlossene, separierte Wohngebiete abseits der Städte, in denen das Auto genutzt werden muss, um zur Arbeit oder zum Einkaufen (in die großen Einkaufs-Center) zu gelangen. Solche Gebiete sind das Gegenteil von Urbanität, die mit kurzen Wegen eine Voraussetzung für nachhaltig und ökologisch ausgerichtete Städte darstellt. Seit den 2000er Jahren steht zunehmend die Suche nach Lösungen für eine nachhaltige und inklusive Stadt auf der politischen Tagesordnung. Siehe dazu den Beitrag von Feldtkeller (2018), der dem städtebaulichen Fordismus extreme Folgen für das gesellschaftliche Zusammenleben (Verkehrsprobleme, Segregationserscheinungen usw.) zuschreibt: „Das Konzept des städtebaulichen Fordismus war keine der Evolution folgende Fortentwicklung der vorausgehenden Städtebaupraxis. Es propagierte ganz offen einen Bruch mit der Vergangenheit, in der Städte immer durch die Dichotomie aus Mischen und Trennen geprägt waren. Die Stadt war immer ein Ort der Zuwanderung, ein Ort, der imstande war, Fremde aufzunehmen und einzubeziehen. Eine langsam aus den Traditionen der Städtebildung herauswachsende Modernisierung der Stadt ist etwas anderes als das abrupte Verwerfen der Zusammengehörigkeit von Leben und Arbeiten im Alltag der Stadt“ (ebd., S. 44).

  12. 12.

    Es gab zahlreiche Bürgerproteste gegen das IHZ-Projekt. Beklagt wurde, dass sich die Stadtplanung mit dem neuen Bürokomplex nicht an den Bedürfnissen der Bevölkerung orientiere. Außerdem stieg die Sorge vor einer durch die „entrepreneurial city“ eingeleiteten Verdrängung der bestehen Bevölkerung, die sich die Wohnungen dort nicht mehr leisten können.

  13. 13.

    Mit integriertem Handlungskonzept ist hier ein „mehrjähriges strategisches Entwicklungskonzept für einen funktional zusammenhängenden Stadtbereich, das auf der Basis einer Bestandsanalyse eine Gesamtstrategie sowie Umsetzungsziele benennt“ gemeint (Soziale Stadt Homepage vom 07.08.2016).

  14. 14.

    http://www.soziale-stadt.nrw.de/downloads/Layout_Plakat.pdf vom 07.08.2016.

  15. 15.

    https://www.duesseldorf.de/en/stadtplanungsamt/stadterneuerung/soziale-stadt-flingernoberbilk.html

  16. 16.

    Die Newcomer*innen stammen teils aus armen Regionen innerhalb Marokkos oder Algeriens. Sie kommen aus einem staatlich „verordneten“ gesellschaftlichen Abseits und landen hier in einem „verordneten“ gesellschaftlichen Abseits. Die Chancen auf ein besseres Leben sind damit minimal, weil sie meist auf illegale Nischen angewiesen sind. Dieses „Einmal im Abseits – immer im Abseits“ ist kein Zufall, sondern das Resultat der ihnen im Rahmen des Migrations- und Diversitätsregimes der EU zustehenden Praktiken. Die auf diese Weise zum gesellschaftlichen Abseits verurteilten postmigrantischen Heranwachsenden geraten oft sogar in eine soziale Falle, „vom Regen in die Traufe“, weil sie genötigt sind, sich jenseits der ihnen unzugänglichen Migrationsformate eine illegale Existenz in Nischen aufzubauen, in denen sie ein entsprechendes informelles Wissen und informelle Kompetenzen erwerben, die vom Leben unter illegalen Bedingungen geprägt sind. So sind sie unentrinnbar zu einer postmigrantischen „Karriere“ verurteilt. Weil sie auch hier kein Recht und keine Chancen auf Beteiligung, Mitbestimmung etc. sehen, eignen sie sich ‚Mechanismen des Abseits‘ an, um ihr Leben im Quartier zu sichern.

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Berding, N. (2020). Oberbilk – Ein Blick auf den Stadtteil. In: Alltag im urbanen Quartier. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29293-5_6

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-29293-5_6

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-29292-8

  • Online ISBN: 978-3-658-29293-5

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