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Zur Stabilisierung medienbezogener Handlungsroutinen im Lehrer*innenberuf – längsschnittliche Betrachtungen zur Integration von Tablets in den Arbeitsalltag

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Mobile Medien im Schulkontext

Part of the book series: Medienbildung und Gesellschaft ((MUG,volume 41))

Zusammenfassung

Der Beitrag geht der Frage nach, wie sich tabletbezogene Handlungsroutinen im Alltag von Lehrkräften etablieren und welchen Einfluss verschiedene Formen der Weiterbildung auf die Aneignung neuer Medientechnik ausüben. Dabei werfen wir einen Blick auf die Schule als Ort des Arbeitens und des (beruflichen) Weiterlernens von Lehrkräften. Nach einer thematischen Einordung in den Kontext der Erwachsenen-/Weiterbildungsforschung sowie theoretischen Überlegungen zur „Pädagogik der Dinge“ als theoretischem Rahmen werden die Ergebnisse einer längsschnittlichen Befragung von Grundschullehrkräften vorgestellt. Im Fokus stehen dabei die verschiedenen Zugänge und Weiterbildungsformate, die sich im Laufe der Zeit in den Schulen unseres Samples herausgebildet haben. Insgesamt, so zeigen die qualitativen Ergebnisse, versuchen die Schulen auf verschiedenen Wegen, digitale Medien sinnvoll in das Unterrichts- und sonstige Arbeitsgeschehen einzubinden. Hilfreich erscheint es, die verschiedenen Ansätze formalen, informellen und non-formalen Lernens spezifisch zu fördern, um die Lehrkräfte bedarfsgerecht zu unterstützen.

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Notes

  1. 1.

    Der Begriff des informellen Lernens und dessen Abgrenzung zum non-formalen und zum formalen Lernen wird kontrovers diskutiert (vgl. Rohs 2016). Aus pragmatischen Gründen nutzen wir im Folgenden die vielzitierten (wenn auch nicht ganz unumstrittenen) Definitionen der Kommission der Europäischen Gemeinschaften aus dem Jahr 2000. Demnach ist das formale Lernen an Bildungs- und Ausbildungsinstitutionen gekoppelt und mit einer Zertifizierung verbunden. Das non-formale Lernen findet „außerhalb der Hauptsysteme der allgemeinen und beruflichen Bildung statt und führt nicht unbedingt zum Erwerb eines formalen Abschlusses“, ist aber mit einer Lernintention verknüpft (ebd., S. 9). Beim informellen Lernen handelt es sich um eine „natürliche Begleiterscheinung des täglichen Lebens“, die nicht notwendigerweise mit einem intentionalen Wissenserwerb einhergeht und eher im Vorübergehen geschieht (ebd., S. 9 f.).

  2. 2.

    Für eine genauere Auseinandersetzung mit dem Digitalisierungsbegriff siehe Graf-Schlattmann et al. 2019, Kap. „Digitalisierung – Revolution des Lernens?“. Im Anschluss verstehen wir Digitalisierung als einen soziotechnischen Wandlungsprozess, der mit graduellen Veränderungen (d. h. Modifikation und Erweiterung bisheriger Arbeitsformen) und disruptiven Veränderungen (Ersetzung bisheriger Arbeitsformen) einhergeht.

  3. 3.

    Dehnbostel (2018, S. 277) nennt mit Rekurs auf verschiedene Untersuchungen einen Wert von 60 bis 80 %.

  4. 4.

    Die folgende Zusammenfassung unserer theoretischen Annahmen beruht auf der detaillierteren Darstellung in Gerhardts et al. (im Druck).

  5. 5.

    Die Zusammenfassung beruht auf der detaillierteren Darstellung in Gerhardts et al. (im Druck). Dort finden sich auch exemplarische Auszüge aus dem Datenmaterial.

  6. 6.

    Eine tiefergehende Auseinandersetzung mit diesem Aspekt der Aneignung ist bereits durch Meister im Vortrag „Unterrichtspraktiken von Lehrkräften – Veränderungen des Tableteinsatzes im Zeitverlauf“ auf der Jahrestagung Schulforschung und Didaktik der DGfE im September 2019 erfolgt (https://www.dgfe.de/fileadmin/OrdnerRedakteure/Sektionen/Sek05_SchPaed/SFD/2019_Jahrestagung-Programm_Unterrichtsmedien-im-digitalen-Wandel.pdf.

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Dehmel, L., Gerhardts, L., Meister, D.M. (2020). Zur Stabilisierung medienbezogener Handlungsroutinen im Lehrer*innenberuf – längsschnittliche Betrachtungen zur Integration von Tablets in den Arbeitsalltag. In: Meister, D.M., Mindt, I. (eds) Mobile Medien im Schulkontext. Medienbildung und Gesellschaft, vol 41. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-29039-9_6

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