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Die Katastrophe als Ereignis und als Narrativ

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Katastrophen zwischen sozialem Erinnern und Vergessen

Zusammenfassung

Katastrophen zeitigen den Einbruch eines außerordentlichen, diskontinuierlichen Geschehens. Diese Aussage belässt allerdings offen, ob die hereinbrechende Diskontinuität bis dahin Unberücksichtigtes gewaltsam zum Vorschein bringt oder etwas Unbestimmtes impliziert, dessen Erscheinen geradewegs in Hinsicht auf seine Neuheit hin bewältigt werden muss. Der folgende Beitrag zielt darauf, Überlegungen zu einem soziologischen Katastrophenbegriff mit einem Nachdenken über das Ereignis zu verbinden. Dieses soll hier nicht als historisches Geschehen ausgelegt werden, sondern – im Anschluss an die Arbeiten Jacques Derridas‘ – als ein Konzept, welches eine temporale Offenheit der Zukunft hervorhebt, mit der nicht zu rechnen ist. Die Katastrophe als Ereignis entzieht sich einer Modalität des Wissens, wie sie für moderne Beschreibungsformeln der Zukunft typisch gewesen sein wird. An die Stelle des Wissens treten Formen der Imagination und – wie wir in diesem Beitrag herausarbeiten – der Narration. Entlang empirischer Ausschnitte unserer Arbeit zu ungewöhnlichen Therapieverläufen in der zeitgenössischen Biomedizin plädieren wir dabei für eine sensitive Aufmerksamkeit für fortdauernde und umwegige Prozesse, die ein vielfältiges Antwortgeschehen in Gang setzen.

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Notes

  1. 1.

    Für einen komprimierten Überblick vgl. Folkers (2018, S. 62 ff.).

  2. 2.

    Nach Bruno Latour zeichnen Panoramen ein Bild, »das keine Lücke aufweist, sie geben dem Betrachter den starken Eindruck, er sei vollkommen eingetaucht in die wirkliche Welt, ohne irgendwelche künstlichen Vermittlungen oder kostenaufwendigen Informationsströme, die von außen kommen und nach außen gehen« (2010, S. 325). Die Bezeichnung der Risikogesellschaft hat hier einen heuristischen Charakter, letztlich sollen nicht die weitläufigen Diskussionen zwischen der Risikokonzeption Ulrich Becks (1986, 2008) und seiner gewichtigen Kritik bei Niklas Luhmann (2003) sowie der daran anschließenden konstruktivistischer Perspektiven auf Risiken (Vgl. u. a. Japp 1990, 2003) Gegenstand dieses Beitrags sein.

  3. 3.

    Diese Argumentationslinie verfolgen die Arbeiten Ulrich Becks .

  4. 4.

    Als ein eindrückliches ästhetisches, wie gleichfalls politisch herausforderndes Exempel kann etwa die Virtual-Reality Installation Carne y Arena des mexikanischen Regisseurs Alejandro G. Iñárritu angesehen werden, welche über die Verwendung medialer Repräsentationsweisen eine sinnlich erfahrbare Re-Inszenierung individueller Flüchtlingsgeschichten hervorzubringen versucht. Vgl. Online: http://www.fondazioneprada.org/project/carne-y-arena/?lang=en (Zuletzt geprüft am: 20.10.2018).

  5. 5.

    Auf diesen Umstand wird innerhalb der Critical Security Studies durch eine Differenzierung der Handlungslogiken verwiesen, die vor allem zwischen precaution, als vorbeugender Vermeidung, und preparedness, als Vorbereitung auf die Folgen eines katastrophalen Ereignisses, unterscheidet, wobei letzterem ein gegenwärtiger Vorrang eingeräumt wird. Vgl. ebenfalls Lakoff (2007), Lakoff und Collier (2010, vor allem S. 244) sowie Folkers (2018, S. 64).

  6. 6.

    Zur Bestimmung der starken und schwachen Aspekte des Ereignisbegriffs, dessen Gewicht sich erst vollständig an der Berücksichtigung beider Polaritäten ermisst, vgl. die konzisen Ausführungen von Stefan Nowotny (2011, S. 180 ff.).

  7. 7.

    Derrida rückt in seinen Überlegungen zum Ereignis die etymologische Nähe zwischen invention (›Erfindung‹) und événement (›Ereignis‹) in den Vordergrund und stellt die Erfindung selbst unter die Kondition des Ereignisses: »Damit es ein Erfindungsereignis gibt, muss die Erfindung zunächst unmöglich erscheinen; das Unmögliche muss möglich werden. Die einzige Möglichkeit der Erfindung ist also die Erfindung des Unmöglichen« (Derrida 2003, S. 32).

  8. 8.

    Diese Überlegungen sind im besonderen Maße von den narrationstheoretischen Konzeptionen Paul Ricœurs inspiriert. Vgl. exemplarisch für das Aufgehen der Differenz von Kontingenz und Notwendigkeit in der Narration: Ricœur (1996, S. 176).

  9. 9.

    Eine knappe, wenngleich prägnante Definition der historisierenden Bezeichnung »Biomedizin« findet sich bei Borck (2016, S. 119). Weitergehende Ausführungen, die eine Darstellung des hinter dem Begriff liegenden historischen Wandels vornehmen, finden sich beispielsweise bei Keating und Cambrosio (2003) sowie Clarke et al. (2003).

  10. 10.

    Vgl. ebenfalls übersichtsartig Borck (2012).

  11. 11.

    Zum verflochtenen Zusammenhang, der Komplementarität von Wissen und Nichtwissen in der Hervorbringung wissenschaftlichen Wissens vgl. Wehling (2006); Wehling und Böschen (Wehling and Böschen 2012) sowie insbesondere für den Bereich der Medizin Peter und Funcke (2013a).

  12. 12.

    Der Begriff der Übersetzungsverhältnisse impliziert hier, dass – einem wissenssoziologischen Verständnis folgend – die Strukturen alltagsweltlichen Wissens grundsätzlich anders aufgeschichtet werden, als diejenigen medizinischen Wissens als eines spezifischen Sonderwissens. Die Konzeption akzentuiert dabei entgegen einer machttheoretisch aufgeworfenen Asymmetrie zwischen Professionellen und Betroffenen stärker die Differentialität, die den Schemata der jeweiligen Sinnkonstitution und Sedimentierung eines vertrauten Wissensvorrats zugrunde liegen. Siehe zum Begriff der Übersetzung ausführlich: Renn (2006).

  13. 13.

    Die mit der klinischen Institutionalisierung prädiktiver Gentests einhergehenden Handlungsherausforderungen und Deutungszwänge sowie ihrer impliziten moralischen Auferlegungen für Betroffene ist bereits vermehrt zum Gegenstand soziologischer wie anthropologischer Arbeiten genommen worden. Vgl. beispielhaft Lemke (2004), Rabinow (2004), Bogner (2005), Rose (2007) sowie Kollek und Lemke (2008).

  14. 14.

    Als degenerative Krankheiten werden Krankheiten bezeichnet, die durch einen fortschreitenden Verfall von Gewebe- und Zellstrukturen charakterisiert sind. Auch für andere, zunächst sehr verschieden erscheinende Krankheitsphänomene, die ehemals nicht behandelbar waren, gilt heutzutage, dass sie erfolgreich therapierbar sind, so z.B. für angeborene Fehlbildungen, die heutzutage perinatalmedizinisch behandelt werden.

  15. 15.

    Sie tun dies beispielhaft am Verfahren der Tiefen Hirnstimulation, welches hier mit Verweis auf das eigene Forschungsmaterial vorgestellt wurde. Vgl. Kap. Einleitung: Soziale Gedächtnisse der Katastrophe.

  16. 16.

    Es sei an dieser Stelle noch einmal darauf verwiesen, dass diese Beschreibung entlang der Anwendung der THS exemplifiziert wird. Sie kann somit nicht eins zu eins für sämtliche innovative Behandlungsformen übernommen werden. Hingegen könnte die Ambivalenz zwischen innovativen Charakter und ereignishaften Effekten sowie die Aushandlung einer kollektiv zu strukturierenden Erwartungshaltung durchaus weitere Analysen anregen.

  17. 17.

    So wurden im Kontext der THS nicht-intendierte Nebeneffekte mit den unerwartet positiven Folgen der Behandlung selbst erklärt, auf die die Betroffenen in diese Weise nicht vorbereitet waren. Vgl. hierzu Moutaud (2016).

  18. 18.

    In dieser Weise argumentiert John Gardner (2017) für einen sich durch innovative Medizintechnologien einstellenden erweiterten medizinischen Blick, der sowohl disziplinierende als auch transformative Subjektivierungseffekte produziert. Als Reflexionsgegenstand können dabei Fragen dahin gehend formuliert werden, ob sich diese Praktiken medizinischer Disziplinierung als totalisierend oder als Möglichkeit erweisen, neue Erfahrungsweisen in ein bestehendes Selbstverhältnis zu intergieren und dieses dahin gehend verändert auszulegen.

  19. 19.

    Für den Begriff des Gedächtnisses leitend, wird hier die Bestimmung Ricœurs aufgegriffen: »Mit dem Gedächtnis ist eine Ambition, ein Streben verbunden: dem Vergangenen getreu zu entsprechen; […]. Wenn man dem Gedächtnis vorwerfen kann, sich als wenig vertrauenswürdig zu erweisen, dann gerade deshalb, weil es unser einziges Mittel ist, den Vergangenheitscharakter dessen zu bezeichnen, von dem wir sagen, daß wir uns daran erinnern « (Ricœur 2004, S. 47). Zweifellos impliziert diese Setzung einer Phänomenologie des Gedächtnisses , die es sich zur Aufgabe nimmt, das Vermögen eines Gedächtnisses gegenüber dessen Insuffizienzen herauszustellen, einen wohl als ethisch zu bezeichnenden Anspruch, dem eine soziologische Beschreibung und Terminologie in ihrer analytischen Tendenz eher distanziert gegenübersteht. Allerdings erscheint Ricœurs vorausgesetzte Einschränkung, welche seine eigene Untersuchung einleitet, als eine integrative Prämisse im Zuge der hier entfalteten ereignisontologischen Ausrichtung einer soziologischen Betrachtung von Katastrophen : »Wir haben nichts Besseres als das Gedächtnis, um kundzutun, daß etwas stattgefunden, sich ereignet hat oder geschehen ist, bevor wir erklären, uns daran zu erinnern « (ebd., S. 48). Das Gedächtnis als das konstituierende Vermögen von Erinnerungen wird im Zuge des katastrophischen Ereignisses zum Konstituierenden, als dasjenige, was ein Vergangenheitsbezug bewahrt, der im Begriff ist zerstört zu werden. Eine konzeptuelle Differenzierung zwischen sozialem und kollektivem Gedächtnis (Delitz 2017) wird hier nicht weiterverfolgt, obgleich die Notwendigkeit einer zu klärenden begrifflichen Unterscheidung angenommen wird.

  20. 20.

    Der Begriff des Schema bildet sowohl für phänomenologische als auch differenzierungstheoretische Ansätze einer soziologischen Konzeption des Gedächtnisses einen relevanten Angelpunkt. »Das Schema verhindert, dass neu hinzutretende Ereignisse als immer wieder völlig neu erlebt und verarbeitet werden müssen. Indem es Wiederholungen erkennt, ermöglicht es ein Vergessen bekannter Strukturmomente. Nur das, was wirklich als neu erkannt wird, macht eine Anpassung des Schemasoder wenn man so will des sozialen Typserforderlich« (Dimbath und Heinlein 2014, S. 15 ff.).

  21. 21.

    Wie Luhmann rekurriert Ricœur auf die von Koselleck begrifflich vorgenommene Unterscheidung zwischen Erfahrungsraum und Erwartungshorizont, um die temporale Vermittlung zwischen Vergangenheit und Zukunft sowie deren Umschlagpunkt in der Gegenwart zum Gegenstand der eigenen Analyse zu nehmen (vgl. Ricœur 1991, S. 334–349). Im Kontrast dazu besteht Ricœurs Anliegen nicht in einer nachvollziehenden Beschreibung der Temporalstrukturen moderner Gesellschaften, sondern in einer Begründung eines historischen Bewusstseins, welche als eine methodologische Reflexion über narrative Verfahren rekonstruktiver und interpretativer Sozialwissenschaften gelesen werden kann, die die Temporalität des Sozialen ernst nehmen.

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Strotmann, M., Peter, C. (2020). Die Katastrophe als Ereignis und als Narrativ. In: Heinlein, M., Dimbath, O. (eds) Katastrophen zwischen sozialem Erinnern und Vergessen. Soziales Gedächtnis, Erinnern und Vergessen – Memory Studies. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28933-1_9

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