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Narrative gegen Islamismus in einer kritischen politischen Bildungsarbeit

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Propaganda und Prävention

Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS))

Zusammenfassung

Im Mittelpunkt des Textes stehen die Verschränktheit von Bildungsarbeit, Sicherheit und Hegemonie. Narrative gegen Islamismus sind in diesem Zusammenhang zuvorderst als hegemoniale Ordnungsversuche definiert. Anschließend werden Argumente für die Wichtigkeit einer kritischen Bildungsarbeit erläutert, um Stigmatisierung und Marginalisierung insbesondere von als muslimisch markierten Jugendlichen durch einen hegemonial erzeugten, jedoch teilweise ausschließenden Konsens vorzubeugen.

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Notes

  1. 1.

    Memes sind in sozialen Netzwerken und Messenger-Diensten kursierende Kurzvideos, Animationen und Bildmontagen, welche popkulturelle Ikonographien oder tagesaktuelle Ereignisse aufgreifen. GIFs sind eine Form von Bewegtbildern, mittels welcher in Endlosschleife laufende Bilder aneinandergereiht werden.

  2. 2.

    Ich verstehe Gegennarrative somit ausdrücklich nicht ausschließlich als legitimes Kampfmittel gegen Terrorismus sondern vielmehr immer auch als Teil einer performance in Anlehnung an eine Definition der Performativität von staatlichem counter terrorism als „the extent to which a national government by means of its official counterterrorism policy and corresponding discourse, is successful in selling its representation of events, its set of solutions to the terrorist problem, as well as being able to set the tone for the overall discourse on terrorism and counter-terrorism“ (de Graaf und de Graaff 2010, S. 261). Auch zivilgesellschaftlich konstruierte Gegennarrative lese ich gemäß meinem Verständnis von Hegemonie und dadurch hergestelltem gesellschaftlichen Konsens als Teil dieser Performativität.

  3. 3.

    Siehe dazu beispielsweise die Überlegungen im Antrag zur Änderung des Schulverwaltungsgesetzes und des Verfassungsschutzgesetzes im Land Bremen, nach welchen Lehrpersonal gesetzlich verpflichtet werden soll, bereits bei vagem Verdacht auf eine Radikalisierung Schüler*innen polizeilich zu melden unter gleichzeitiger Einräumung von breiteren Befugnissen des Verfassungsschutzes im schulischen Umfeld (Bremische Bürgschaft, Drs. 19/1189).

  4. 4.

    Zur Einordnung strafrechtlich nicht relevanter jedoch problematischer islamistischer Inhalte und deren Folgen für eine pädagogische Arbeit siehe auch die Einschätzung von jugendschutz.net. Gemäß dieser sind islamistische Inhalte „leicht auffindbar“;.„über Dienste wie YouTube und Facebook […] [werden] auch User außerhalb eines extremistischen Umfelds damit konfrontiert“ (2015, S. 2). Daran anschließend möchte ich argumentieren, dass Konsument*innen von problematischen Videos nicht nur nicht per se ‚extremistisch‘, sondern auch nicht per se ‚radikalisierungsgefährdet‘ und somit gefährlich sind. Tatsächlich wäre zwar das Teilen eines solchen Inhalts an sich problematisch und womöglich geeigneter Gegenstand einer medienkritikisch-pädagogischen Intervention. Gleichzeitig ist die Identifikation von Konsument*innen mit den in derartigen Inhalten angesprochenen Ungerechtigkeitsvorstellungen keineswegs gefährlich.

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Qasem, S. (2020). Narrative gegen Islamismus in einer kritischen politischen Bildungsarbeit. In: Schmitt, J., Ernst, J., Rieger, D., Roth, HJ. (eds) Propaganda und Prävention. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28538-8_33

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