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Genderspezifische Überlegungen in der sekundären Präventionsarbeit – Möglichkeiten und Grenzen des Präventionsprogramms CONTRA

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Propaganda und Prävention

Part of the book series: Interkulturelle Studien ((IKS))

Zusammenfassung

Das Ziel des Projektes CONTRA ist es, über den Einsatz einer Unterrichtseinheit einen Beitrag zur primären Prävention zu leisten, indem junge Menschen für den Umgang mit Online-Propaganda sensibilisiert werden sollen. Ein solches Projekt aus dem Bereich der primären Prävention kann durch zielgruppenspezifische Veränderungen und Erweiterungen auch einen Beitrag zur Entwicklung von Präventionsprojekten der sekundären Prävention leisten. Aktuell erscheinen Überlegungen für ein solches sekundäres Präventionsprojekt zum Thema Onlinepropaganda für Frauen in Bewegungen des religiös begründeten Extremismus sinnvoll. An dieser Stelle setzt das folgende Kapitel an. Ziel ist es, Impulse zu setzen, wie Erfahrungen aus dem EU-Projekt CONTRA genutzt werden könnten und das Projekt gleichfalls so modifiziert werden könnte, um es speziell für die Zielgruppe Frauen zuzuschneiden. Kernvorschlag des Beitrages ist es, das Projekt um eine weitere Komponente zum Thema soziale Medien zu erweitern.

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Notes

  1. 1.

    Im Rahmen dieser Arbeit werden Begriffe wie Islamischer Staat, Islamisten etc. wertneutral geführt. Die Begriffe werden genutzt, da sie aktuell dem allgemeinen Sprachgebrauch entstammen und somit für die breite Öffentlichkeit verständlich sind.

  2. 2.

    Propaganda wird in diesem Text als „(…)das systematische Streben, Wahrnehmungen zu gestalten, Gedanken und Gefühle zu beeinflussen, um Verhalten dahingehend zu lenken, dass die Bereitschaft zur radikalen Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse im Sinne einer totalitären Ideologie gefördert, wird“ definiert (vgl Frischlich 2016, S. 53). Weiterhin wird zwischen Propagandamaterial und Propagandakonversation differenziert. Bei Propagandamaterial handelt es sich um Materialien, wie beispielsweise Filme oder Zeitungen, welche das Ziel von Propaganda verfolgen. Bei einer Propagandakonversation handelt es sich um eine Konversation, in der eine Person das Ziel von Propaganda verfolgt. Für dieses Ziel kann sie Propagandamaterial nutzen.

  3. 3.

    Primäre Prävention zielt auf das Stärken und Erhalten von positiven Eigenschaften und Entwicklungen ab (Wiebke 2015). Zumeist zielt sie dabei auf keine besondere Zielgruppe ab, sondern versucht ein möglichst breites Publikum zu erreichen.

  4. 4.

    Definition siehe Abschn. 3 „Sekundäre Prävention“.

  5. 5.

    Ein dezidierter Überblick über alle Push- und Pull-Faktoren kann in diesem Kapitel nicht gegeben werden. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf Push- und Pull-Faktoren, die von besonderer Relevanz für Frauen sind. Für eine ausführliche Sammlung zu Faktoren, welche zur Radikalisierung beitragen können vergleiche u. a. Zick und Böckler 2015; RAN 2016.

  6. 6.

    Alle Kategorisierungsversuche und Beschreibungen, welche im folgenden Text erarbeitet werden, müssen als idealtypisch verstanden werden. Das heißt unter anderem, dass die Übergänge in der Realität oft fließend sind. Über die hier genannten Kategorien hinaus lassen sich in der Literatur durchaus weitere Kategorien finden, deren Erklärung und Nennung im Rahmen dieser Ausarbeitung zu weit führen würde.

  7. 7.

    Propagandakonversation wird in diesem Text als ein bilaterales Gespräch verstanden, in dem eine Person die andere Person bewusst und taktisch beeinflussen möchte und so bei der Person die Bereitschaft zur radikalen Veränderungen gesellschaftlicher Verhältnisse im Sinne einer totalitären Ideologie erzeugt. Propagandakonversation kann sowohl Online als auch Offline stattfinden. Dieser Text bezieht sich ausschließlich auf den Online Bereich. Diese Definition von Propagandakonversation ist eine Arbeitsdefinition und somit stark vereinfacht.

  8. 8.

    In der Studie wurden Jugendliche zwischen zwölf und 19 Jahren zu ihrem Umgang mit Medien befragt. Im Rahmen dieser Studie gaben 46 Prozent der weiblichen Befragte an, dass sie das Internet für den Zweck der Kommunikation nutzen (bei männlichen Jugendlichen waren es nur 31 %).

  9. 9.

    Im Folgenden als betroffene Person (BP) bezeichnet, um den Lesefluss zu erleichtern.

  10. 10.

    Es werden ausschließlich Frauen betrachtet, welche die BP bewusst rekrutieren bzw. radikalisieren möchte. Frauen, die unbewusst anwerben oder radikalisieren, sind zwar von ebenso großer Bedeutung, jedoch betreiben sie keine Propagandakommunikation nach der hier zugrunde liegenden Definition.

  11. 11.

    Der Weg in eine solche Gruppe ist mitunter zufällig. So kommt es vor, dass die BP zum Beispiel nach Kochrezepten sucht und zufällig in eine Gruppe gerät, die von extremistischen Gruppen geführt wird, landet.

  12. 12.

    In diesem Kontext sind Forschungsergebnisse zu kollektiven Identitäten oder Identitätsfusion interessant, da sie die Herausbildung von radikalen sogenannten Online-Identitäten erklären können (Alva et al. 2017).

  13. 13.

    Zirkuläre Fragen sind eine Methode der systemischen Therapie und Beratung. Bei CONTRA wird die Fragetechnik benutzt, um Propaganda aus der Sicht anderer Personen zu diskutieren. Die Frage lautet zum Beispiel: „Was würde Angela Merkel dazu sagen?“ Oder „Wie würde Trump Propaganda definieren?“.

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Strauß, H. (2020). Genderspezifische Überlegungen in der sekundären Präventionsarbeit – Möglichkeiten und Grenzen des Präventionsprogramms CONTRA. In: Schmitt, J., Ernst, J., Rieger, D., Roth, HJ. (eds) Propaganda und Prävention. Interkulturelle Studien. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28538-8_22

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28538-8_22

  • Published:

  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

  • Print ISBN: 978-3-658-28537-1

  • Online ISBN: 978-3-658-28538-8

  • eBook Packages: Social Science and Law (German Language)

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