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Einige Bemerkungen über die Bedeutung der empirischen Forschung für die Soziologie*

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Schriften zur Grundlegung der Soziologie

Part of the book series: René König Schriften. Ausgabe letzter Hand ((RKSALH,volume 11))

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Zusammenfassung

Viele Probleme der gegenwärtigen Soziologie rühren zweifellos daher, dass diese Wissenschaft heute in völlig unvoraussehbarer Weise „Mode“ geworden ist. Jedermann glaubt, sich ihres Vokabulars bedienen zu können, was nur zur allgemeinen Verwirrung der Gemüter beigetragen hat, weil natürlich die Motive der vielen Unterredner jeweils ganz verschiedene sind.

L’échafaudage de la science

n’est pas la science elle-même

*Aus: René König, Hrsg.: Handbuch der empirischen Sozialforschung; Bd. 14, Stuttgart: 1979.

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Notes

  1. 1.

    Vgl. dazu René König: Emile Durkheim. Der Soziologe als Moralist, in: Dirk Käsler, Hrsg.: Klassiker des soziologischen Denkens, Bd. 1, München 1976, S. 319; E. Durkheim: Le suicide, zuerst Paris 1897, S. V der ersten und zweiten Auflage von 1930; später ist die „Préface“ merkwürdigerweise fortgefallen, was zweifellos wesentlich zur falschen Interpretation des Durkheimschen Empirismus im Sinne eines bloßen „Szientismus“ beigetragen hat, und zwar gleich in mehreren Hinsichten. Erstens übersah man, dass Durkheim selber in diesem Vorwort gegen die Auffassung von der „punktuellen“ Ausrichtung der empirischen Forschung auftritt und deutlich ihr eine gesamtgesellschaftliche Bedeutung vindiziert; zweitens zeigt er als Inzitament der Empirie das Erlebnis einer sozialen Krise, der er mit geeigneten Mitteln zu begegnen strebt, was also „Praxis“ als ultima ratio der Wissenschaft postuliert. Ich entdeckte das Verschwinden dieses Vorwortes ganz zufällig, als ich die deutsche Übersetzung als Manuskript in die Hand nahm; der Herausgeber Heinz Maus fügte dann im Druck auf meine Veranlassung das fehlende Stück wieder ein (E. Durkheim: Der Selbstmord, Neuwied 1973, S. 17–22). Das zweite Mal spricht Durkheim von der „Soziologie als Mode“ in seiner Abhandlung von 1900 „La sociologie en France au XIXe siecle“, in: Revue Bleue, 4. Serie, Bd. 13, heute wieder abgedruckt in Jean-Claude Filloux, Hrsg.: E. Durkheim. La science sociale et 1′action, Paris 1970, S. 134.

  2. 2.

    R. König: Emile Durkheim zur Diskussion. Jenseits von Dogmatismus und Skepsis, München 1978, S. 338 und E. Durkheim: Textes, Bd. 1, Paris 1975, S. 74.

  3. 3.

    Dazu Albion W. Small: 50 Years of American Sociology, in: American Journal of Sociology, Bd. 21 (1916).

  4. 4.

    Raymond Aron: Les étapes de la pensée sociologique, Paris 1967 (dtsche Übers. Köln 1971), S. 11 (dtsche Übers. Bd. 2).

  5. 5.

    Vgl. dazu René König: Studien zur Soziologie. Thema mit Variationen, Frankfurt 1971, S. 8.

  6. 6.

    Dazu Emile Durkheim: Le socialisme. Sa definition. Ses débuts. La doctrine Saint-Simonienne, Paris 1928, Kap. XII.

  7. 7.

    Dazu Lorenz von Stein: Der Sozialismus und Kommunismus des heutigen Frankreich. Ein Beitrag zur Zeitgeschichte, Leipzig 1842. Obwohl die zweite Aufl. dieses Werkes viel mehr Material vorlegt, sollte man doch die erste zuerst lesen, da sie gewissermaßen das Phänomen springlebendig und ohne Umständlichkeit entwickelt.

  8. 8.

    Robert von Mohl: Die Staatswissenschaften und die Gesellschaftswissenschaften, in: R. von Mohl: Geschichte und Literatur der Staatswissenschaften. In Monographien dargestellt, Bd. I, Erlangen 1855, S. 70/71. Erschien zuerst in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft 1851.

  9. 9.

    Heinrich von Treitschke: Die Gesellschaftswissenschaft. Ein kritischer Versuch, 1859.

  10. 10.

    R.von Mohl, a. a. O., Anmerkung auf S. 79.

  11. 11.

    ebda, S. 79/80. Vgl. auch die Anmerkung S. 106–108, die viel wichtige Literatur bringt, auf S. 107 übrigens auch Friedrich Engels: Die Lage der arbeitenden Klasse in England, Leipzig 1845, nur steht für den Vornamen W.

  12. 12.

    Ich benutze hier das Wort „Indikator“ im Sinne von Emile Durkheim in seinen Regeln. [Siehe dazu die im vorliegenden Bande abgedruckte Einleitung zu den Regeln Anm. d. Hrsg.].

  13. 13.

    Vgl. dazu in diesem Handbuch, Bd. 7: René König: Soziologie der Familie, Stuttgart 1976, S. 171 [Wieder abgedruckt in Band 14 der René König Schriften zur Familiensoziologie; dort im Kap. Soziologie der Familie; Anm. d. Hrsg.]; ebenso R. König: Die Familie der Gegenwart, 3. Aufl. München 1978 (zuerst 1974), S. 121 ff.

  14. 14.

    Statt vieler Schriften von ihm hier nur Alvin W. Gouldner: The Coming Crisis of Western Sociology, London 1970. Selbstverständlich könnten noch viele andere Autoren genannt werden, das ist aber nicht das Hauptproblem dieser Schlussbemerkungen. Allerdings ist die genannte Schrift weniger radikal wie die frühere: A. W. Gouldner: Anti-Minotaur. The Myth of a Value-free Sociology, in: Jack D. Douglas: The Impact of Sociology, New York 1970. So bemerkt sehr richtig Ulrich Beck: Objektivität und Normativität. Die Theorie-Praxis Debatte in der modernen deutschen und amerikanischen Soziologie, Reinbek bei Hamburg 1974, S. 204 ff.

  15. 15.

    Gouldner, a. a. O., S. 346.

  16. 16.

    Zu diesem Ausdruck vgl. René König: Einleitung zu Bd. 1 dieses Handbuchs, Stuttgart 1973, S. 4 f. [Im vorliegenden Band in der Einleitung; Anm. d. Hrsg.].

  17. 17.

    Robert S. Lynd: Knowledge for What?, Princeton, New Jersey, 1939, S. IX. Vgl. dazu Bd. I dieses Handbuches R. König: Einleitung [Im vorliegenden Band in der Einleitung, s. Die „ethischen“ Probleme der empirischen Soziologie; Anm. d. Hrsg.].

  18. 18.

    Siehe C. Wright Mills: The Sociological Imagination, New York 1959, S. 8–13.

  19. 19.

    Vgl. dazu Robert A. Nisbet: The Study of Social Problems, in: Robert K. Merton und Robert A. Nisbet, Hrsg.: Contemporary Social Problems, New York 1961. Das Buch des „Radikalen“ Howard S. Becker, Hrsg.: Social Problems, A Modern Approach, New York 1966 folgte erst deutlich später, als das Buch von Merton schon die zweite Aufl. erreicht hatte (1966). Eine Zusammenfassung wie die von Howard E. Freeman und Norman Kurtz, Hrsg.: Americas Troubles. A Casebook on Social Conflict, Englewood Cliffs, N. J. 1969 beweist dagegen deutlich die Kontinuität der Wirkung von Nisbet und Merton.

  20. 20.

    U. Beck, a. a. O., S. 211.

  21. 21.

    Reinhard Bendix: Sociology and the Distrust of Reason, in: American Sociological Review, Bd. 35 (1970), S. 840 f.

  22. 22.

    Siehe dazu René König: Saint-Simon und Comte in: R. König: E. Durkheim zur Diskussion, S. 15–38, 39–55.[Beide Abhandlungen wieder abgedruckt in Band 7 der René König Schriften Zur Konstitution moderner Gesellschaften; Anm. d. Hrsg.].

  23. 23.

    R. Bendix: Social Science and the Distrust of Reason, Berkeley, Cal. 1951.

  24. 24.

    R. Bendix: Sociology and the Distrust of Reason, a. a. O., S. 841.

  25. 25.

    Friedrich H. Tenbruck: Deutsche Soziologie im internationalen Kontext. Ihre Ideengeschichte und ihr Gesellschaftsbezug, in: Günther Lüschen, Hrsg.: Deutsche Soziologie seit 1945, 21. Sonderheft der Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Opladen 1979.

  26. 26.

    Philipp E. Hammond, Hrsg.: Sociologists at Work. The Craft of Social Research, Garden City, N. Y. 1967, S. 1 ff.

  27. 27.

    Siehe in Bd. I, 2. Aufl., Anhang dieses Handbuchs den Abschnitt über Beobachtung [Wieder abgedruckt im vorliegenden Band; Kapitel Die Beobachtung, Abschnitt Übersicht über die Beobachtungstechniken; Anm. d. Hrsg.]

  28. 28.

    Ph. E. Hammond, Hrsg., a. a. O., S. 29.

  29. 29.

    Helmut Schelsky: Ortsbestimmung der deutschen Soziologie, Düsseldorf und Köln 1959, S. 70.

  30. 30.

    Ph. E. Hammond, a. a. O. S. 125 f., 128.

  31. 31.

    Robert K. Merton, Leonard Broom und Leonard S. Cottrell, Jr., Hrsg.: Sociology Today. Problems and Prospects, New York 1959, S. X/XI; Ralf Dahrendorf: Out of Utopia: Toward a Reorientation of Sociological Analysis, in: American Journal of Sociology, Bd. 64 (1958); dtsch. in: Ralf Dahrendorf: Gesellschaft und Freiheit, München 1961. Neuerlich abgedruckt in: Ralf Dahrendorf: Pfade aus Utopia, Arbeiten zur Theorie und Methode der Soziologie, München 1967.

  32. 32.

    Gunnar Myrdal: Value in Social Theory. A Selection of Essays in Methodology, London 1958, S. 233.

  33. 33.

    Klaus Roghmann: Dogmatismus und Autoritarismus, Meisenheim am Glan 1966, S. 18.

  34. 34.

    Herbert H. Hyman und Paul B. Sheatsley: The Authoritarian Personality. A Methodological Critique, in: R. Christie und M. Jahoda, Hrsg.: Studies in the Scope and Method of the Authoritarian Personality, Glencoe, III., 1954, S. 119. Vgl. neuerdings René König: Die kritische Theorie. Max Horkheimer. Th. W. Adorno, in: Die Großen der Weltgeschichte, Bd. 11, Zürich 1978; S. 652–667.

  35. 35.

    Svend Riemer, Buchbesprechung in: American Journal of Sociology, Bd. 59 (1953/54), S. 272.

  36. 36.

    Erwin K. Scheuch: Die heutige Situation der deutschen Jugend, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Bd. 8 (1956), S. 386.

  37. 37.

    Theodor W. Adorno: Soziologie und empirische Forschung, in: Wesen und Wirklichkeit des Menschen. Festschrift für Helmuth Plessner, hrsg. von K. Ziegler, Göttingen 1957; dasselbe wiederholt er stereotyp an vielen Stellen, z. B. Th. W. Adorno: Soziologie und empirische Sozialforschung, in: Frankfurter Beiträge zur Soziologie, Soziologische Exkurse, Frankfurt 1956. Siehe dazu auch René König: On Some Recent Developments in the Relation between Theory and Research, in: Transactions of the Fourth World Congress of Sociology, Bd. II, Louvain 1959.

  38. 38.

    Talcott Parsons: The Structure of Social Action, 2. Aufl. Glencoe, III., 1949 (zuerst 1937), S. 41, S. 734.

  39. 39.

    Emile Durkheim: Die Regeln der soziologischen Methode, hrsg. von René König 2. Aufl. Neuwied 1965 (zuerst 1961), S. 39 [S. die im vorliegenden Band abgedruckte Einleitung zu den Regeln; Anm. d. Hrsg.].

  40. 40.

    Raymond Aron: Les étapes de la pensée sociologique, Paris 1967, S. 13; Vgl. dazu auch René König: Zur Gewissensprüfung der Soziologie, in: Der Monat, Bd. 20 (1968); frz.: Sociologie et conscience de crise, in: Preuves, Nr.214 (1969); auch in: R. König:E. Durkheim zur Diskussion, a. a. O., S. 295–307.

  41. 41.

    R. Aron, a. a. O., S. 15.

  42. 42.

    Ralf Dahrendorf: Betrachtungen zu einigen Aspekten der gegenwärtigen deutschen Soziologie, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Bd. 11 (1959), und andere Aufsätze vom gleichen Verfasser in: Ders.: Gesellschaft und Freiheit, München 1961.

  43. 43.

    C. Wright Mills: The Sociological Imagination, New York 1959. Vgl. dazu René König: Zwei ungleiche Bücher, in: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie, Bd. 13 (1961).

  44. 44.

    Michel Crozier: Le phénomène bureaucratique, Paris 1963, S. 368.

  45. 45.

    Michel Crozier: Petits fonctionnaires au travail, Paris 1955; Une organisation administrative au travail, Paris 1956.

  46. 46.

    Philip Selznick: TVA and the Grass Roots. A Study of Formal Organization, Berkeley 1949, 2 1953.

  47. 47.

    Alvin Gouldner: Patterns of Industrial Bureaucracy, Glencoe, III.,1954; Peter M. Blau: The Dynamics of Bureaucracy, Chicago 1955, 21.963; Robert Dubin: Stability of Human Organizations, in: Mason Haire, Hrsg.: Modern Organization Theory, New York 1959; Michel Crozier: Le phénomène bureaucratique, a. a. O. S. 239 ff. Vgl. auch Artikel „Bürokratisierung“ in: René König, Hrsg.; Soziologie, Fischer Lexikon, Bd. 10, Neuausgabe Frankfurt 1967.

  48. 48.

    Robert K. Merton: Social Theory and Social Structure, 2. rev. und erw. Aufl., Glencoe, III., 1957 (zuerst 1949), S. 197–200.

  49. 49.

    Raymond Aron, a. a. O., S. 614.

  50. 50.

    Vgl. darüber R. König: Zur Gewissensprüfung der Soziologie, a. a. O.

  51. 51.

    Ralf Dahrendorf: Für eine Erneuerung der Demokratie in der Bundesrepublik, München 1968.

  52. 52.

    Robert K. Merton u. a.: Sociology Today, S. XIV.

  53. 53.

    ebda.

  54. 54.

    René König: Artikel „Anpassung“ in: Wilhelm Bernsdorf, Hrsg.: Wörterbuch der Soziologie, 2. Aufl. Stuttgart 1969.

  55. 55.

    R. König: Zur Gewissensprüfung, a. a. O.

  56. 56.

    Man vgl. etwa zu Karl Marx die erstaunliche Bemerkung bei Aron, a. a. O., S. 164, Marx sei auf der Suche nach einer Krisentheorie gewesen, habe sie aber niemals vollendet. Über das Krisenbewusstsein bei Auguste Comte vgl. René König: Artikel „Auguste Comte“, in: International Encyclopedia of the Social Sciences, Bd. 3, New York 1968 (RKS 7).

  57. 57.

    Gunnar Myrdal, a. a. O., S. 236.

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König, R. (2021). Einige Bemerkungen über die Bedeutung der empirischen Forschung für die Soziologie* . In: Hummell, HJ. (eds) Schriften zur Grundlegung der Soziologie. René König Schriften. Ausgabe letzter Hand, vol 11. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28249-3_5

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  • Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden

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