Zusammenfassung
Der Begriff der sozialen Kontrolle ist trotz mancher Bemühungen noch immer recht schwankend in seiner Bedeutung. In seiner heutigen Form stammt er im wesentlichen aus amerikanischen Quellen, wo er sich aus französischen Anregungen entwickelt hat, (1798–1857) zurückgehen. Bei ihm tritt dieser Begriff vorerst unter der Bezeichnung der „Voraussicht“ (prévision) auf. In diesem Sinne übernimmt (1841–1913), der den ursprünglichen Ausdruck in seinem soziologischen Hauptwerk (1883) in entscheidender Weise sprachlich veränderte. Er prägte die Formel „predict in order to control“ (voraussehen, um kontrollieren zu können). Im (1820–1903), von dessen Determinismus sich Ward scharf absetzte, war damit zunächst gemeint, daß der Mensch imstande sei, sein gesellschaftliches Schicksal selber zu meistern. Es ist dies die gleiche Auffassung, (1855–1931) zur Deutung der Geschichte als des sozialen Selbstgestaltungsprozesses (1864–1943) als des „Selbstdomestikationsprozesses“ der Menschheit führte. Selbstverständlich schwingt manches hiervon noch in dem heutigen Begriff der sozialen Kontrolle nach; aber im Grunde handelt es sich hierbei noch nicht um Soziologie im spezifischen Sinne, sondern um Geschichts- und Sozialphilosophie, insofern vom allgemeinen Lauf der Geschichte gehandelt wird.
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König, R. (2020). Soziale Kontrolle. In: Legnaro, A., Sack, F. (eds) Materialien zur Kriminalsoziologie. René König Schriften. Ausgabe letzter Hand, vol 13. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-28215-8_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-28215-8_12
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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Online ISBN: 978-3-658-28215-8
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