Zusammenfassung
Anfang der 1960er Jahre prägte Ralf Dahrendorf den Begriff des ‚katholischen Arbeitermädchens vom Lande’, um die im deutschen Bildungssystem am meisten benachteiligte Gruppe zu beschreiben. Zu Beginn des neuen Jahrtausends passen Hunger und Thränhardt (2010) diese Metonymie der Gegenwart an und die gläubige Provinzproletarierin wird zu einem ‚italienischen Gastarbeiterjungen aus dem Bayrischen Wald´, der symbolisch für viele Schüler*innen mit Migrationshintergrund steht, deren Chancen auf Bildungspartizipation und -erfolg nicht denen ihrer autochthonen Mitschüler*innen entsprechen, da Bildungsbenachteiligungen weder an der bayrischen Landesgrenze halt machen noch nur italienischstämmige Schüler*innen betreffen. Zur Abbildung der Ausgangslage sollen in diesem Kapitel nicht nur wissenschaftliche Befunde zu Leistungen von Menschen mit Migrationshintergrund im Bildungssystem im Allgemeinen und für den speziellen Rahmen dieser Arbeit im institutionellen Fremdspracherwerb präsentiert und diskutiert, es soll zudem auf mögliche Ursachen hierfür eingegangen werden, unter denen auch Stereotype Threat verortet wird.
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Helmchen, C. (2019). Bildungsbezogene Leistungen von Migrant*innen in Deutschland. In: Stereotype Threat im Englischunterricht. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27527-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-27527-3_2
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Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
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