Zusammenfassung
Ernährungsdiskurse sind stets moralisch aufgeladen. In Maßnahmen der bundesdeutschen Gesundheitsförderung dominieren spätestens seit der Verabschiedung des Nationalen Aktionsplans IN FORM im Juni 2008 zunehmend individualisierte Regulationen des Gesundheits- und Präventionsverhaltens. Soziale Prävention rückt damit in den Hintergrund. Im Rahmen einer Diskursanalyse wird in dem Beitrag aus sportsoziologischer Perspektive gezeigt, wie über Ernährungsdiskurse bestimmte Körper- und Gesundheitskonzepte, Normierungen und damit einhergehende Praktiken hervorgebracht werden, denen es vermeintlich nachzueifern gilt.
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Notes
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In dem Artikel „Superfood ist nicht genug“ aus der Online-Zeitschrift UmweltDialog wird „Ultrafood“ als die nachhaltige Erweiterung von Superfood beworben. Dabei wird auf eine von Nestlé finanzierte Studie Bezug genommen, die im Einsatz nachhaltig hergestellter Nahrungsergänzungsmittel die Zukunft der Ernährung sieht (Umweltdialog 2018): „Die Zukunft unserer Ernährung wird verantwortungsvoll, ressourcenschonend, gesundheitsbewusst und individuell auf den Einzelnen zugeschnitten sein.“ Als Antwort auf „unsere heutige Leistungsgesellschaft“ wird dabei ein Pulver angepriesen, das „den Tagesbedarf aller notwendigen Nährstoffe auf Basis natürlicher, vollständiger Lebensmittel deckt und das bei niedriger Kaloriendichte“. Das Pulver soll als Fleischersatz dienen und eine vegane Ernährungsweise befördern. In der Produktbeschreibung wird neben Nachhaltigkeit auf Gesunderhaltung, Selbstoptimierung durch Ernährung sowie auf Leistungsfähigkeit, Belastbarkeit, Leistungssteigerung und Selbstoptimierung verwiesen.
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Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) ist dem Bundesministerium des Innern (BMI) unterstellt
- 3.
Die große Mehrheit der Beiträge war zwischen 2006 und 2019 erschienen, nur jeweils einer in den Jahren 1981, 1978 und 1977.
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In der Sportwissenschaft gibt es im deutschsprachigen Raum kaum aktuelle, kritische Auseinandersetzungen zum Thema Klimawandel, obwohl z. B. der Bau von Sportanlagen anlässlich von Megaevents wie den Olympischen Spielen, der Sporttourismus, aber auch der Ligabetrieb im Breitensport sowie die Sportbekleidungs-, Sportartikel- und Sporternährungsindustrie für einen hohen Kohlendioxidausstoß mitverantwortlich sind (Abu-Omar und Gelius 2019).
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Kühnemann, P., Günter, S. (2021). „Superfood ist nicht genug“. In: Godemann, J., Bartelmeß, T. (eds) Ernährungskommunikation. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27314-9_16
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