Zusammenfassung
Der Name des Kapitels impliziert bereits, worum es geht, doch deutlicher macht es ein Zitat von Augustus J. Rogers III: „‚Crime doesn’t pay!‘ Now there’s a statement that really ought to interest the economist. If it really doesn’t pay, why do so many people go into the profession? Is everyone that performs a criminal act a complete nut?“ (Augustus J. Rogers III, 1973, S. 3). In der Tat scheint hier eine Aussage vorzuliegen, die sich kaum mit dem Nutzen- oder Gewinnmaximierungskalkül rational handelnder Akteure deckt. Lohnt sich Verbrechen nicht, wie es die Aussage behauptet, gäbe es aus ökonomischer Perspektive keinen Grund, Verbrechen auszuüben. Bedienen wir uns daher mikroökonomischer Analysemethoden und sehen, ob wir dem Verbrechen auf die Spur kommen.
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Notes
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Dies sind zwei denkbare Effekte, die von O’Sullivan benannt werden. Die Erforschung von Rückfallkriminalität ist ein anderes, großes Untersuchungsfeld und verdient bei genauer Betrachtung, abseits unserer kurzen mikroökonomischen Modellanwendung, weit mehr Beachtung. Dennoch zeigen Studienergebnisse den Einfluss der Inhaftierungszeit im Hinblick auf die Rückfallhäufigkeit. Längere Haftstrafen mindern die Beziehungsstrukturen zu Familie und Freunden, mindern die Jobchancen nach Verbüßen der Haftstrafe und führen zu einer Reduzierung des Humankapitals (vgl. hierzu genauer Visher und Travis 2003, S. 89–113).
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Vgl. O’Sullivan 2007, S. 266–268.
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Der Abschreckungseffekt einer längeren Haftstrafe ist im Rahmen von Forschungsarbeiten ermittelt worden, fällt jedoch je nach Datennutzung und Grundmodell sehr unterschiedlich aus. Problematisch ist z. B. eine Politik der Strafverschärfung, bei der nicht nur eine Verlängerung der Haftdauer eingeführt wird, sondern flankierend etliche weitere Bereiche verändert werden. Auch unter Rückgriff auf ökonometrische Hilfsmittel, um solcher Effekte Herr zu werden, rangieren die Elastizitäten zwischen −0,06 und −0,74 (vgl. zu diesem Thema und einer ausführlichen Literaturbetrachtung und weiterer Schätzungen Lee und McCrary 2009).
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Sie können sich z. B. einmal überlegen, welche Auswirkung z. B. eine Bürgerwehr in einer Kleinstadt hätte oder ein Zusammenziehen der Polizeikräfte in Großstädten.
Literatur
Hellman, D. A., & Alper, N. O. (2006). Economics of crime – Theory and practice (6. Aufl.). Boston: Pearson Custom Publishing.
Lee, D. S., & McCrary, J. (August, 2009). The deterrence effect of prison: Dynamic theory and evidence (Princeton working paper #550). https://www.princeton.edu/~davidlee/wp/550.pdf. Zugegriffen am 08.06.2017.
Madjd-Sadjadi, Z. (2013). The economics of crime. New York: Business Expert Press.
O’Sullivan, A. (2007). Urban economics, international edition (6. Aufl.). Boston: McGraw-Hill.
Visher, C. A., & Travis, J. (2003). Transitions from prison to community: Understanding individual pathways. Annual Review of Sociology, 29, 89–113.
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Strotebeck, F. (2019). Verbrechen lohnt sich nicht … oder etwa doch?. In: Einführung in die Mikroökonomik . Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27307-1_17
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