Zusammenfassung
Die Auseinandersetzung mit Vergangenheit und Geschichte sowie alle damit verbundenen Operationen historischen Denkens finden mittels und in Sprache statt (vgl. Handro 2013, S. 325; Rüsen 1986, S. 120; Rüsen 1989, S. 93ff.; Rüsen 1983, S. 28). Im Geschichtsunterricht ist Sprache daher nicht nur Lerngegenstand und Lernstruktur, sondern vor allem auch Lernvoraussetzung (Handro 2013, S. 329). Sprachliches Lernen muss im Sinne einer „durchgängigen Sprachbildung“ (Gogolin et al. 2011) also auch im Fach Geschichte ein wesentlicher Bestandteil des regulären Unterrichts sein.
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Eichner, S., Kaestner, MS., von Reeken, D. (2019). „Ja, das ist auch so ein Begriff“ Zum Potenzial von Scaffolding als Unterstützungsstrategie zur Begriffsbildung im Geschichtsunterricht. In: Butler, M., Goschler, J. (eds) Sprachsensibler Fachunterricht. Sprachsensibilität in Bildungsprozessen. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27168-8_10
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