Zusammenfassung
Ist der Begriff der Rolle, wie er besonders in den Organisationswissenschaften und der Soziologie gebraucht wird, geeignet, um die Flexibilisierungs- und Entgrenzungstendenzen in der Arbeitswelt zu erfassen? Dieser Frage wird in diesem Beitrag auf dem Hintergrund von theoretischen Ansätzen, die den Rollenbegriff für die Analyse des Verhältnisses von Individuum, Arbeit und Gesellschaft verwenden, nachgegangen. Dabei zeigt sich der Rollenbegriff in seiner kritischen Wendung durchaus geeignet, Widersprüche zwischen den Anforderungen der Gesellschaft und den Bedürfnissen der Individuen aufzuzeigen, dies besonders dann, wenn z. B. Arbeitsrollen, wie in der tayl Arbeitsorganisation, restringiert sind. Wenn Rollen aber in ihrem Anspruchscharakter wie in den Selbstverwirklichungsmöglichkeiten, die sie bieten, umfassend sind, stellt sich die Frage, ob das aus der Kritik des Taylorismus gewonnene begriffliche Repertoire adäquat ist bzw. nicht vielmehr selbst einer kritischen Prüfung unterzogen werden sollte.
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Notes
- 1.
Vgl. hierzu den Beitrag „Entfremdung und Aneignung in der Arbeit“ von Stephan Voswinkel in diesem Band.
- 2.
Vgl. auch den Beitrag „Humane Arbeit als geistige Arbeit?“ von Fritz Böhle in diesem Band.
- 3.
Vgl. auch den Beitrag „Humane Arbeit als geistige Arbeit?“ von Fritz Böhle in diesem Band.
- 4.
Vgl. hierzu den Beitrag „Aus der Subjektivierungsfalle zum handlungsfähigen Akteur – Das Versprechen der Aktionsforschung“ von Werner Fricke in diesem Band.
- 5.
Vgl. auch den Beitrag „Die Grenzen der instrumentellen Verfügbarkeit von Subjektivität – Einsichten aus der Arbeitswelt der Pflege“ von Christel Kumbruck und Eva Senghaas-Knobloch in diesem Band.
- 6.
Vgl. auch den Beitrag „Relationale Subjektivität in subjektivierten Arbeitsverhältnissen“ von Guido Becke in diesem Band.
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Volmerg, B. (2019). Wie brauchbar sind rollentheoretische Konzeptionen in flexibilisierten Arbeits- und Lebenswelten?. In: Böhle, F., Senghaas-Knobloch, E. (eds) Andere Sichtweisen auf Subjektivität. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-27118-3_4
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