Zusammenfassung
Die Sozialwissenschaften halten unterschiedliche Begriffe vor, um Gewordenheit unter Bezugnahme auf Vergangenes zu erfassen und Gegenwärtiges zu verstehen oder zu erklären. Gerade für die Gedächtnissoziologie ist eine solche Klärung von vorrangigem Interesse, da bei jeder Form von sozialen Prozessen die Probleme der Selektivität und Relevanz mitbedacht werden müssen. Die Überlegungen konzentrieren sich auf die metaphorischen Konzepte Spur und Bahnung, mit denen Vergangenheitsbezüge gegenwärtiger Abläufe erfasst werden, weil sie einerseits die gegenwärtigen Wirkungen von Vergangenem offen erfassen und andererseits die inhärenten Selektivitäten von Vergangenheitsbezügen im zeitlichen Verlauf auf unterschiedlichen Ebenen berücksichtigen. Der Text beginnt mit einer begrifflichen Diskussion der Metapher der ‚Spur‘, fährt nach einem kurzen Exkurs über den ‚Pfad‘ fort mit der ‚Bahnung‘ und schließt mit einer explizit gedächtnissoziologischen Interpretation der beiden Metaphern.
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Sebald, G., Dimbath, O., Leonhard, N. (2023). Spur und Bahnung. In: Sebald, G., et al. Handbuch Sozialwissenschaftliche Gedächtnisforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-26556-4_83
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