Zusammenfassung
Der Begriff Biopolitik hat sich im öffentlichen und sozialwissenschaftlichen Diskurs inzwischen fest etabliert, jedoch nicht im selben Maß an Schärfe gewonnen. Im allgemeinsten Sinne bezeichnet er häufig die Beziehungen zwischen Leben und Politik überhaupt. Dagegen treten wir für einen konstruktivistischen und sozialtheoretischen Begriff von Biopolitik ein. Das sozialtheoretische Potenzial des Biopolitik-Konzepts erschließt sich, wenn man diejenige epochengeschichtliche Konstellation in den Blick nimmt, in welcher sich die drei konstitutiven Dimensionen von Biopolitik, nämlich Leben, Zeit und Politik, formieren und zueinander in Beziehung setzen: die Moderne. Dabei zeigt sich, dass ihr jeweiliges historisch-spezifisches Auftreten in bestimmen Formen erfolgt: der positiven Lebensmacht, der Verzeitlichung der Geschichte und der Zukunft sowie der Regierung als Verbindung von Einzelnem und Ganzem. Die Relationierung dieser historisch spezifizierten Dimensionen konstituiert den epistemisch-politischen Raum, in dem biopolitische Rationalitäten, Strategien, Programme und Technologien entworfen werden. Charakteristikum von Biopolitik ist dann der kalkulierende, auf Steigerung und Optimierung gerichtete Zukunftsbezug, der sich über bestimmte Wissensformen und Regierungstechniken in die Körper, Lebensprozesse und sozialen Beziehungen einschreibt. Diese Logik, und nicht die allgemeine Beziehung zwischen Politik und Leben, bildet dann das definierende Merkmal von Biopolitik.
Wir danken Peter Wehling für seine wertvollen Kommentare zu einer früheren Fassung dieses Beitrags.
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Notes
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‚Sozialtheorie‘ ist unserem Verständnis nach also kein Gegenbegriff zu ‚Gesellschaftstheorie‘, sondern der allgemeinere Analyserahmen, der auch die Untersuchung von Gesellschaft(en) im Hinblick auf ihre Struktur oder ihre Geschichte einschließen kann.
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Mika Ojakangas (2016) vertritt hingegen die These, dass Biopolitik kein spezifisch modernes Phänomen sei, sondern vielmehr so alt wie das westliche politische Denken selbst. Bereits in der klassischen Philosophie Platons und Aristoteles’ sei, wie er aufzeigt, die Idee der Biopolitik voll entwickelt. Dagegen ist zum einen einzuwenden, dass Biopolitik hier zunächst eben nur als Idee und nicht als politische Technologie oder Praxis nachgewiesen wird. Zweitens konzidiert auch Ojakangas, dass diese Idee anschließend nach und nach aus dem Denken verschwindet und erst wieder gegen Ende des 18. Jahrhunderts in Erscheinung tritt, insofern zumindest ihre Wiederkehr ein modernes Phänomen darstellt. Und drittens, würden wir betonen, unterscheidet sich die Biopolitik, die sich an der Schwelle zur Moderne formiert, in wesentlichen Zügen von jener Idee der Antike, insofern Letzterer die Vorstellung einer kalkulierten, wissensbasierten, prinzipiell unabschließbaren Steigerung und Verbesserung des Lebens und der charakteristische Zukunftsbezug fehlen, die, wie wir argumentieren wollen, gerade die Spezifik von Biopolitik ausmachen.
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Dass Körper- und Biopolitik jedoch auf Engste miteinander verzahnt sein können, zeigen Dana Ionescu für die Diskurse um Vorhautbeschneidungen von Jungen und Männern sowie Johannes Ludwig Löffler am Beispiel kirchlicher Debatten über den Körper und das menschliche biologische Leben in diesem Band.
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„Alle Organe eines gleichen Lebewesens bilden ein einziges System, von dem alle Teile sich gegenseitig halten und aufeinander einwirken und reagieren. Es kann in keinem Teile eine Veränderung geben, die nicht analoge in allen anderen nach sich zieht“ (Cuvier zit. n. Foucault 1974, S. 324 f.).
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Die Naturwissenschaftler und Erbväter konstruktivistischer Erkenntnistheorie Humberto Maturana und Francisco Varela beschreiben mit dem Konzept der Autopoiesis auf sehr ähnliche Weise die Einheit, den Erhalt und die Zeitlichkeit lebendiger Systeme: „In fact, for reproduction [of a living system, KB/HG] to take place there must be a unity to be reproduced: the establishment of the unity is logically and operationally antecedent to its reproduction. In living systems the organization reproduced is the autopoietic organization, and reproduction takes place in the process of autopoiesis of the old one.“ (Varela et al. 1974, S. 189)
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Ein aktuelles Beispiel für diese Verbindung von Prognose und Politik bietet Susanne Schultz in diesem Band.
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Dass die Aufmerksamkeit für diese zukunftsorientierten, aus unserer Sicht biopolitischen Zeitschemata wächst und jenen immer präziser nachgespürt wird, zeichnet sich beispielsweise an Ulrich Bröcklings Fortentwicklung des Präventionsgedankens ab: „Soll Prävention negative Zukünfte unwahrscheinlicher machen, so soll Resilienzförderung wahrscheinlicher machen, dass die befürchteten negativen Zukünfte nicht noch negativer ausfallen. Während Prävention heute interveniert, damit morgen die befürchteten Schäden nicht eintreten, will Resilienzförderung heute dazu befähigen, die möglicherweise morgen eintretenden Schäden besser zu bewältigen.“ (Bröckling 2017a, S. 115 f.)
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Im englischen Original „conduct of conducts“ (Foucault 1982, S. 341).
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Eine solche Gleichsetzung nimmt auch Muhle vor: „Die gouvernementalen Techniken, die sich an den Gesetzen des sich selbst regulierenden liberalen Marktes orientieren, und biopolitische Techniken, die sich an der (Selbst)-Erhaltung des Lebens orientieren, funktionieren auf dieselbe Weise“ (Muhle 2008, S. 271), die liberale Gouvernementalität sei „nichts anderes als ein biopolitisches Dispositiv“ (Muhle 2008, S. 272). Zur Kritik dieser Gleichsetzung vgl. Tellmann 2011.
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Neben der analytischen gibt es auch eine historische Dimension des Gouvernementalitätbegriffs bei Foucault, wie Heike Mauer herausarbeitet. In der historischen Dimension bezeichnet Gouvernementalität zum einen die „Kraftlinie“, die im Abendland zu einer Vorrangstellung des Regierens führte, und zum anderen den historischen Prozess, durch den der mittelalterliche Staat zum Verwaltungsstaat wurde und sich so ‚gouvernementalisiert‘ hat (Mauer 2018, S. 144; Foucault 2006a, S. 163 f.).
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Wehling setzt sich hier mit der „soziologische[n] Aufklärung zur Biopolitik“ auseinander, die Wolfgang van den Daele (2005b) vorgeschlagen hat.
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Insofern erscheint es uns als hilfreich, dem Begriff der positiven Lebensmacht einen analytischen Vorrang gegenüber dem von Foucault zwar öfter genutzten und auch in der Rezeption weitaus häufiger diskutierten Begriff der Biomacht zu geben. Denn während die Nutzung von Biomacht allzu leicht genau diejenigen konzeptuellen Aporien stiftet, die wir weiter oben problematisiert haben (die Macht und die mit ihr verbundene Politik, die auf bíos bzw. das Leben zugreift etc.), betont die Wendung positive Lebensmacht den sich erstreckenden und auf das sich Erstreckende bezogenen Charakter von Biopolitik.
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Auch in früheren Epochen (in Europa bzw. ‚dem Abendland‘, zu anderen Kontexten schweigt sich Foucault aus) gab es das Streben nach menschlicher Optimierung und Verbesserung im Sinne religiöser, künstlerischer, sportlicher oder anderer Virtuosität. Aber menschliche Verbesserung, Verbesserung menschlicher Qualitäten und der Ausbau menschlicher Leistungsfähigkeit war nicht Gegenstand einer politischen und/oder wissenschaftlichen Rationalität.
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Ein Beispiel wäre, das derzeit wachsende chinesische Sozialkreditsystem nicht im Sinne einer akkumulierten, ausgedehnten Überwachungslogik, sondern in einem politischen Rahmen zu sehen, in dem die individuellen Daten und Taten der Bürgerinnen und Bürger für das Ziel des durch die kommunistische Partei angestrebten social managements erhoben, verarbeitet und als diverse policies formuliert werden: „Every Chinese citizen is tasked with fulfilling the responsibility to uphold the Communist Party’s leadership“ (Hoffman 2017, S. 8). Dieses Ziel wird in dem social management framework durch die Prinzipien der Selbstkonfiguration, der Selbstheilung, der Selbstoptimierung und des Selbstschutzes des chinesischen Staates und seiner Gesellschaft angeleitet (ebd.).
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Braun, K., Gerhards, H. (2019). Leben, Zeit, Regierung – Eine sozialtheoretische und konstruktivistische Neubestimmung des Konzepts Biopolitik. In: Gerhards, H., Braun, K. (eds) Biopolitiken – Regierungen des Lebens heute. Politologische Aufklärung – konstruktivistische Perspektiven. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25769-9_1
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