Zusammenfassung
Im Zuge von rechtlichen Neuregelungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen bei Gefahren für ihr Wohl hat der Gesetzgeber die „insoweit erfahrene Fachkraft“ (ieF) als Akteur im Kinderschutz eingeführt. Obwohl nicht deutlich formuliert wird, um wen es sich konkret dabei handeln und wie diese Tätigkeit im Einzelnen gestaltet werden soll, ist die Hinzuziehung einer solchen Fachkraft bei der Gefährdungseinschätzung des Kindeswohls in verschiedenen Gesetzen und bezogen auf verschiedene Fachkräfte und Berufsgruppen nunmehr seit einigen Jahren verpflichtend. Im vorliegenden Beitrag werden die gesetzlichen Grundlagen, die zur Einführung der ieF geführt haben, erläutert, die Entwicklungen in der Konkretisierung dieses Aufgabenfeldes dargestellt sowie abschließend Bedingungen, Bekanntheitsgrad und Implementierung in den Blick genommen.
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Bathke, S.A. (2019). Neue Akteure in der Sozialen Arbeit durch rechtliche Reformen. Das Beispiel Kinderschutz und die „insoweit erfahrene Fachkraft“. In: Borrmann, S., Fedke, C., Thiessen, B. (eds) Soziale Kohäsion und gesellschaftliche Wandlungsprozesse . Sozialer Wandel und Kohäsionsforschung. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25759-0_8
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