Zusammenfassung
Die Politik reagiert auf die Wohnungsknappheit vor allem mit Regulierungen und Förderungen. Mit der Mietpreisbremse soll die Steigerung der Mieten moderater und mit Milieuschutzsatzungen die soziale Struktur stabilisiert werden. Die soziale Wohnraumförderung soll Anreize für den Bau von Sozialwohnungen geben, womit Haushalte ihre Wohnkosten reduzieren können. Alle diese Maßnahmen haben aber ihre Tücken und wenden sich zum Teil sogar gegen die Mieter. Die Erfahrungen mit Mietstopps – und auch die Mietpreisbremse ist vielfach ein Mietstopp – zeigen, dass oftmals Haushalte profitieren, die gar keine Unterstützung brauchen. Auf der anderen Seite wird der Markt kleiner, was es gerade sozialschwachen Haushalten erschwert, eine Wohnung zu finden. Auch in der sozialen Wohnraumförderung ist die Treffsicherheit ein großes Problem. Viele Sozialwohnungen werden von Menschen genutzt, die nicht arm sind. Dabei ist die Zahl der bedürftigen Haushalte deutlich größer als die Zahl der Sozialwohnungen. Und der Milieuschutz ist letztlich eine Investitionsbremse, die der Stadt als Ganzes schaden kann. Mit vielen Ansätzen folgt die Wohnungspolitik daher einem Irrweg.
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Learn about institutional subscriptionsWeiterführende Literatur
Hintergrundinformationen zur Mietpreisbremse:
Deschermeier P, Haas H, Hude M et al (2014) Die Folgen der Mietpreisbremse – Eine Analyse am Beispiel der Wohnungsmärkte in Köln und Berlin. IW policy paper, Köln
Die internationalen Erfahrungen sind hier ausführlich dargestellt:
Turner B, Malpezzi S (2003) A review of empirical evidence on the costs and benefits of rent control. Swed Econ Policy Rev 10:11–56
Über die Probleme der sozialen Wohnraumförderung:
Voigtländer M, Schier M (2016) Soziale Wohnraumförderung auf dem Prüfstand. IW-Trends 43(1):21–35
Zum Milieuschutz gibt es bislang eher wenig Literatur, hier gibt es noch großen Forschungsbedarf. Die folgende Studie beschreibt die eher positiven Erfahrungen mit dem Phänomen Gentrifizierung:
Cortright J, Mahmoudi D (2014) Lost in place: why the persistence and spread of concentrated poverty – not gentrification – is our biggest urban challenge. City Observatory, Portland
Wer mehr über die langfristigen Erfahrungen mit der Wohnungspolitik erfahren möchte, sollte folgendes Buch meines Doktorvaters Johann Eekhoff lesen:
Eekhoff J (2002) Wohnungspolitik, 2. Aufl. Mohr Siebeck, Tübingen
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Voigtländer, M. (2019). Drei Irrwege der Wohnungspolitik. In: Luxusgut Wohnen. Springer, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-25035-5_6
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