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Das deutsche DRG-System: Vorgeschichte und Entwicklung seit seiner Einführung

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Geld im Krankenhaus
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Zusammenfassung

Der Beitrag beschreibt die Vorgeschichte und die Entwicklung des DRG-Systems. Ausgehend von den 1950er Jahren wird die Entwicklung der Krankenhausfinanzierung in der alten Bundesrepublik und im vereinten Deutschland in groben Zügen nachgezeichnet. Der Schwerpunkt des Beitrages liegt auf der Darstellung der Einführung des DRG-Systems, beginnend ab dem Jahr 2000, und dem sogenannten ‚Regelbetrieb‘ ab dem Jahr 2010.

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Notes

  1. 1.

    Gesetz zur Weiterentwicklung der Versorgung und der Vergütung für psychiatrische und psychosomatische Leistungen (PsychVVG) vom 19.12.2016 (BGBl. I, S. 2986).

  2. 2.

    So wurde der erste Schritt in Richtung auf eine grundlegende Reform der Krankenhausfinanzierung durch das Krankenhaus-Neuordnungsgesetz 1984 mit der Behauptung begründet, es gebe eine „Kostenexplosion im Krankenhausbereich“ (BT-Drs. 10/2095: 13), der mit dem Gesetz entgegengetreten werde.

  3. 3.

    Mit der Einrichtung eines Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) im Jahr 1991 war die Zuständigkeit für Fragen der Krankenhausfinanzierung vom BMA auf das BMG übergegangen. Die dafür zuständigen Beamten wechselten vom BMA zum BMG.

  4. 4.

    Die Darstellung beschränkt sich auf die zentralen Grundsätze und lässt die zahlreichen Abweichungen, Sonderfälle, Zu- und Abschläge etc. zum Zweck einer stark vereinfachten Beschreibung unberücksichtigt. Für genauere Informationen sei hier auf Beschreibungen des DRG-Systems in der einschlägigen Fachliteratur verwiesen (InEK 2005, S. 33).

  5. 5.

    Der aktuell geltende Fallpauschalenkatalog sowie zahlreiche weitere Dokumente und Informationen sind auf der Internetseite des Instituts für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) veröffentlicht (https://www.g-drg.de).

  6. 6.

    DRG: Diagnosis Related Group.

  7. 7.

    In die Berechnung werden nur sogenannte ‚Inlier‘ oder ‚Normallieger‘ der Hauptabteilungen einbezogen. Damit sind Patienten gemeint, deren Verweildauer innerhalb der definierten unteren und oberen Grenzverweildauer liegt.

  8. 8.

    Dies war in dieser Höhe auch politisch gewollt. So stellten die für den Krankenhausbereich zuständigen Beamten des BMG in einem Zeitschriftenbeitrag bereits im Jahr 2000 fest: Das DRG-System werde zu „Budgetkorrekturen führen, die im Einzelfall Größenordnungen von 10, 20 oder mehr Prozent erreichen können“ (vgl. u. a. Günster et al. 2004; Tuschen und Trefz 2004; Simon 2017, S. 242–255).

  9. 9.

    Die sogenannte „Pflege-Personalregelung“ (PPR).

  10. 10.

    Für 2018 wurden mindestens fünf Vereinbarungen auf Bundesebene neu abgeschlossen, darunter eine neue Fallpauschalenvereinbarung, deren wichtigste Bestandteile der neue DRG-Katalog und ggf. geänderte Abrechnungsbestimmungen sind, die Vereinbarung des sogenannten ‚Veränderungswertes‘ als Obergrenze für die Vereinbarung der Landesbasisfallwerte, des Bundesbasisfallwertes als Orientierungsgröße für die jährliche Anpassung der Landesbasisfallwerte, des neuen DRG-Systemzuschlags. Für das Jahr 2017 waren zusätzlich zu den routinemäßigen jährlichen Vereinbarungen noch eine durch Gesetz geforderte Vereinbarung für einen neuen sogenannten ‚Fixkostendegressionsabschlag‘ sowie eine Vereinbarung über die Finanzierung von Mehrkosten durch Qualitätsanforderungen des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) zu schließen.

  11. 11.

    Die durch das GSG zum 01.01.1993 eingeführte ‚Deckelung‘ durch die Begrenzung der jährlichen Budgetsteigerungen auf die Veränderungsrate der beitragspflichtigen Einnahmen der GKV-Mitglieder galt auch für das DRG-System weiter, allerdings nicht mehr für das einzelne Krankenhausbudgets, sondern als Obergrenze für Vereinbarung der Landesbasisfallwerte.

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Simon, M. (2019). Das deutsche DRG-System: Vorgeschichte und Entwicklung seit seiner Einführung. In: Dieterich, A., Braun, B., Gerlinger, T., Simon, M. (eds) Geld im Krankenhaus. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24807-9_1

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