Zusammenfassung
Die vorliegende Einführung in das besonders heterogene Themenfeld der Medienkulturwissenschaft hat in besonderer Weise die Auseinandersetzung mit zentralen Leitbegriffen, gängigen Kontexten und Diskursen der medienwissenschaftlichen Kulturforschung erfordert. Dabei ging es den Autoren gleichermaßen um eine wissenschaftlich-systematische wie auch eine didaktische Perspektive, um einerseits die historischen Entwicklungen der Medienkulturwissenschaft nachzuzeichnen und dieses gleichsam kartografische Unterfangen andererseits für Studierende und Forschende kohärent und nachvollziehbar auf eine grundsätzlich evolutionäre Entwicklung von Medien übertragen zu können. Medien konnten dabei weit über ihren Status als technische Artefakte hinaus und konntenzudem als kulturtechnische Modi eingestuft werden, die ihrerseits besondere Fähigkeiten und Handlungen ermöglichen und befördern. Als Themengegenstand einer (in diesem Sinne) progressiven Medienkulturwissenschaft werden Medien mithin jenseits ihrer je eigenen Technizität verstehbar, vor allem im Kontext ihrer gesellschaftlichen und zeichenhaften Dimension(en). Hier fungieren einige Medien als dominante Leitmedien (vgl. Wilke 1999) mit besonderem kulturellem Stellenwert – beispielhaft die Schrift als visueller Speicher für sprachliche Kommunikation. Wiederum andere Medienformationen werden dann verstehbar gemäß ihrer strukturellen Kennzeichnung als Funktionsträger – wie Glasfaser für den Datentransfer, DVD als Speicherformat, Buchdruck als Wissensspeicher, Bücher als Lernmedien, Fotografien als Dokumentation der Realität oder akustische sowie audio-visuelle Medien für die dynamische Sinnesadressierung und Kommunikation raum-zeitlicher Weltbezüge.
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Literatur
Hickethier, Knut: Einführung in die Medienwissenschaft. Stuttgart 2003. Eine der wichtigsten und ausführlichsten bislang vorliegenden Einführungen in die Medienwissenschaft, die daher einen starken Handbuchcharakter erhält.
Grabbe, Lars C. / Held, Tobias / Ruf, Oliver (Hg.): Eric McLuhan and the Media Ecology in the XXI Century. Marburg 2021. Band, der die letzte Rede von EricMcLuhan, Sohn Marshall McLuhans, erstmalig im deutschsprachigen Raum publiziert sowie durch kontextualisierende Aufsätze rahmt.
Ruf, Oliver: Die digitale Universität. Wien 2021. (Medien-)Philosophisches Werk, das die Konzeption einer zukünftigen, medial ‚durchdrungenen‘ Universität konstruktiv wie kritisch reflektiert.
Wilke, Jürgen: Mediengeschichte der Bundesrepublik Deutschland. Köln/Weimar/Wien 1999. Standardwerk, das zum 50-jährigen Bestehen der Bundesrepublik Deutschland die Bundeszentrale für Politische Bildung in ihre Förderung sowie in ihren Verteiler aufgenommen hat, um dadurch zu Recht die Vermittlung der bundesdeutschen Mediengeschichte in Schule und Erwachsenenbildung zu fördern.
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Ruf, O., Rupert-Kruse, P., Grabbe, L.C. (2022). Schlusswort. In: Medienkulturwissenschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24395-1_6
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