Zusammenfassung
Die Entdeckung der irrationalen Größenverhältnisse in der griechischen Antike hat das damalige mathematische Weltbild grundlegend erschüttert. Dabei gelangt man zu dieser Entdeckung ganz rational, wenn man das Wort „rational“ in seiner weit gefassten Bedeutung des verstandesmäßigen Vorgehens und exakten logischen Schließens versteht. Das mathematische Phänomen der irrationalen Zahl (wobei dieser Fachbegriff die enger gefasste Bedeutung von „keine Verhältniszahl“ hat) zeigt aber, dass die Mathematik sich trotz aller ihren Methoden innewohnenden Strenge der Illusion einer schlechthinnigen Verfügbarkeit immer wieder entzieht. Mit solchen Betrachtungen kann man zumindest interessierten Schülerinnen und Schülern den Blick für Grundlagenfragen öffnen und damit eine Facette der Mathematik erschließen, die manchmal etwas kurz kommt.
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Hefendehl-Hebeker, L. (2019). Auf rationale Weise zur Irrationalität. In: Büchter, A., Glade, M., Herold-Blasius, R., Klinger, M., Schacht, F., Scherer, P. (eds) Vielfältige Zugänge zum Mathematikunterricht. Springer Spektrum, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24292-3_3
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