Zusammenfassung
In diesem Beitrag betrachten Jessica Lütgens und Yaǧmur Mengilli Dilemmata in Praktiken der Repräsentation. Dabei werden zwei kontrastive Fälle aus dem PARTISPACE-Sample herangezogen: eine Jugendvertretung mit einem Mandat, Schüler_innen zu vertreten und eine Sprayergruppe und ihre Idee davon, ihre Crew in der Stadt zu repräsentieren. Das Spannungsfeld zwischen Repräsentation, Anerkennung und Partizipation wird in unterschiedlichen Praktiken deutlich und mündet in dem Paradoxon, sich selbst treu zu bleiben, aber auch von anderen als authentisch anerkannt zu werden. In dem Sinne geht dieser Artikel der Frage nach Bedingungen von Partizipation in einem Spannungsverhältnis von jugendkulturellen Praktiken, Anerkennung und Repräsentation unter besonderer Berücksichtigung des Aspekts „Welche Relevanz hat Repräsentation für jugendkulturelle Partizipation?“ nach. Dabei ist von Interesse, wer wen mit welchen Inhalten adressiert, auf welchen Bühnen Repräsentation stattfindet, um Praktiken und Inhalte zu etablieren und wie dabei jeweils Repräsentation und Partizipation auf die Verfasstheit der Fälle wirkt. Repräsentation eines Kollektivs steht immer im Zusammenhang mit dem Mandat, welches angeeignet wird oder auch mit dem Stil der Gruppe, sodass der Kampf um Partizipation ein mit Repräsentation zu vereinbarender und identitätsstiftender Prozess ist.
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Lütgens, J., Mengilli, Y. (2019). „Wir repräsentieren uns selbst“ – das jugendkulturelle Repräsentationsdilemma. In: Pohl, A., Reutlinger, C., Walther, A., Wigger, A. (eds) Praktiken Jugendlicher im öffentlichen Raum – Zwischen Selbstdarstellung und Teilhabeansprüchen . Sozialraumforschung und Sozialraumarbeit, vol 19. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24219-0_6
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