Zusammenfassung
Infolge von Globalisierungsprozessen – so der weitgehende wissenschaftliche Konsens – wächst der Wunsch nach Verheimatung. Eine besondere Herausforderung durch die Globalisierung zeigt sich in Regionen, die sich in einem durch diese ausgelösten Strukturwandel befinden, wie der des Saarlandes. Hier zeigt sich, eigens im Vergleich zu anderen, die Konstituierung eines ‚trotzigen Stolzes‘. Dieser äußert sich auch in einer positiven Bewertung der eigenen Lebenswelten, während Kritik am eigenen Land eher auf Systemisches bezogen wird (etwa die technische Infrastruktur). Deutlich wird am Beispiel des Saarlandes die ambivalente Funktion von ‚Heimat‘, die sich an der Definitionen des Eigenen am Fremden (und häufig dessen Nicht-Integration) darstellt.
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Kühne, O. (2019). Heimat Saarland – Deutungen und Zuschreiben. In: Hülz, M., Kühne, O., Weber, F. (eds) Heimat. RaumFragen: Stadt – Region – Landschaft. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24161-2_13
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