Zusammenfassung
Die Autonomie der kunst, die mit der Loslösung aus dem Zunftsystem und einer Befreiung von staatlicher und kirchlicher Bevormundung einhergeht, beginnt bereits in der Renaissance und wird im historischen Verlauf durch ein Denken gestützt, das der subjektiven Empfindung – insbesondere in der Kunstkritik und Poetik des 17. und 18. Jahrhunderts – eine prominente Stellung einräumt. Der Abschied von einer Schönheitsmetaphysik und einer objektivistischen Schönheitslehre scheint eingeleitet (vgl. Parmentier 2010). Parmentier konstatiert, dass bereits Spinoza (1674) diesen Paradigmenwechsel sehr prägnant zusammengefasst hat: „Die Schönheit, verehrter Herr, ist nicht so sehr eine Qualität des betrachteten Gegenstandes (objecti) als vielmehr eine Wirkung (effectus) in dem Menschen, der den Gegenstand betrachtet“ (Spinoza 1674, zitiert nach Tatarkiewicz 1987, S. 383). Dieser Paradigmenwechsel gilt als revolutionär, stellt alle vormodernen Konzeptionen in Frage, und mündet letztendlich in einer Unabhängigkeit der Kunst.
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Borg-Tiburcy, K. (2019). Theoretische und empirische Annäherungen. In: Die ästhetische Dimension kindlicher Tätigkeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23807-0_2
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