Die Bestimmung der Abgaszusammensetzung sowie der Gesamtmassen an emittierten Schadstoffen und Klimagasen wird ein immer wichtigerer und aufwendigerer Teil der Motoren‑ und Fahrzeugentwicklung. Die Motivation, Abgas zu messen, kann man in drei Hauptbereiche unterteilen:
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1.
Gesetzliche Vorgaben erfüllen: Da die Gesamtzahl des weltweiten Fahrzeugbestandes und andere Anwendungen von Verbrennungsmotoren seit Jahrzehnten stetig steigen – es ist auch nicht zu erwarten, dass sich das in den nächsten Jahrzehnten ändern wird –, gibt es gesetzliche Vorgaben über die maximal erlaubten Emissionen. Fahrzeuge und Motoren dürfen nur verkauft werden (Typfreigabe), wenn nachgewiesen ist, dass sie diese Vorgaben erfüllen. Dazu werden in definierten Prüfzyklen die gesamt emittierten Massen der einzelnen Schadstoffkomponenten bestimmt und entweder auf die Fahrstrecke (g/km) oder die geleistete Arbeit (g/kWh) bezogen.
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2.
Motorenentwicklung: Die Zusammensetzung der Abgase gibt einen Einblick in die Betriebszustände des Motors (Gemischbildung, Verbrennung, Luft‐Kraftstoff‐Verhältnis usw.) sowie über die Funktion eines Abgasnachbehandlungssystems. Dafür werden vor allem die emittierten Abgaskonzentrationen gemessen und zusammen mit den gemessenen Einsaugluft‑ und Kraftstoffmassen bewertet (Mengenbilanzen).