Zusammenfassung
Im aktuellen Diskurs zur Digitalisierung oszillieren die Prognosen zwischen euphorischen Heilsversprechen und pessimistischen Verfallsthesen. Dabei dominiert eine überwiegend ökonomisch-technikzentrierte Perspektive, die wirtschaftliche Sachzwänge unterstellt, die die Gestalt der Arbeitswelt weitgehend festlegen; und zwar obwohl die arbeits- und industriesoziologische Forschung bereits in den 1970er Jahren aufzeigen konnte, dass das Verhältnis zwischen Technikentwicklung und Bildung keineswegs von einer einseitigen Abhängigkeit geprägt ist. Mit diesem Beitrag soll die konstruktive Bedeutung des Bildungsbereichs hervorgehoben und zudem betont werden, dass erst elaborierte Bildungsstrukturen jene Niveaus und Kontingente von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkeiten hervorbringen, die innovative Technikentwicklung ermöglichen. Dabei soll der Anteil beleuchtet werden, den qualifizierte Facharbeit und die dahinter liegenden Ausbildungsstrukturen daran haben, welche Industrie-4.0-Visionen konzeptionell verfolgt und realisiert werden.
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Lee, H., Pfeiffer, S. (2019). Zur Zukunft beruflich qualifizierter Facharbeit im Zeichen von Industrie 4.0. In: Dobischat, R., Käpplinger, B., Molzberger, G., Münk, D. (eds) Bildung 2.1 für Arbeit 4.0?. Bildung und Arbeit, vol 6. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23373-0_9
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