Zusammenfassung
Der Beitrag gibt einen Überblick über die Anlage und Ausprägung individueller Bildungswege durch das deutsche Schulsystem, wie sie sich durch strukturelle und individuelle Passungsinstrumente sowie die landesspezifischen Schulstrukturen ergeben. Die institutionellen Rahmungen und Regelungen gehen dabei von impliziten Normalitätsvorstellungen aus, die sich bundeslandspezifisch unterscheiden und für das individuelle Durchlaufen des Bildungssystems, wie es sich bildungsstatistisch nachzeichnen lässt, folgenreich sind. Im Zeitverlauf betrachtet wird in vielen Bundesländern die schulstrukturelle Vielfalt in der Sekundarstufe I geringer und individuelle Passungsinstrumente wie Klassenwiederholungen werden tendenziell seltener eingesetzt. Damit rücken zugleich die Einzelschule und der Unterricht stärker in die Verantwortung, die Passung zwischen den individuellen Lernvoraussetzungen und den Leistungsansprüchen der Schule herzustellen.
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Bellenberg, G. (2020). Individuelle Bildungswege durch Auf-, Abstieg, Um- und Ausstiege im Schulsystem. Eine strukturelle und empirische Bestandsaufnahme. In: Thiersch, S., Silkenbeumer, M., Labede, J. (eds) Individualisierte Übergänge. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23167-5_2
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