Zusammenfassung
Der Beitrag plädiert für ein pädagogisches Modell der Erklärung von Wirkungen pädagogischer Interventionen. Dieses richtet die Aufmerksamkeit auf Entwicklung als Eigenleistung von Subjekten in gesellschaftlichen und sozialen Verhältnissen, aktive Aneignungsprozesse in einem – auch mit pädagogischen, d. h. entwicklungsfördernden Absichten gestalteten – Lebens- und Lernfeld und auf das Erleben der Menschen, die zu Adressaten und Adressatinnen der pädagogischen Interventionen werden. Vor diesem Hintergrund werden 12 Studien zu den stationären und ambulanten Hilfen zur Erziehung unter der Fragestellung analysiert, welche Indikatoren für Erfolg oder Misserfolg darin sichtbar werden. Es werden Interdependenzen von Merkmalen des Lebensfeldes und der Interventionen mit den Entwicklungen der Adressatinnen und Adressaten herausgearbeitet. Die vergleichende Betrachtung der Ergebnisse der überwiegend als Dissertationen entstandenen Untersuchungen zeigen zentrale Dimensionen intendierter und nicht-intendierter Wirkungen sozialpädagogischer Interventionen.
Dr. Klaus Wolf, Professor für Erziehungswissenschaft/Sozialpädagogik an der Universität Siegen, Hölderlinstr. 3, 57068 Siegen.
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Wolf, K. (2019). Wie können Wirkungen pädagogischer Interventionen gemessen werden?. In: Begemann, MC., Birkelbach, K. (eds) Forschungsdaten für die Kinder- und Jugendhilfe. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-23143-9_20
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