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Grenzgänge. Paul Tillichs Emigration in die Vereinigten Staaten und sein theologisches Reden über die Grenze

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Multipolarität und bipolare Konfrontationen

Part of the book series: Transatlantische Beziehungen ((TRANSBE))

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Zusammenfassung

In dem Beitrag werden Zusammenhänge zwischen Biografie und Theologie Paul Tillichs untersucht. Tillichs Leben war nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 bestimmt durch die Emigration in die Vereinigten Staaten. Dabei werden die Emigrationserfahrungen Tillichs in den Kontext anderer Emigrationserfahrungen eingeordnet. In seinen biografisch-theologischen Texten spielt der Begriff der Grenze eine besondere Rolle. Es wird Tillichs Reden über die Grenze in einem frühen biografischen Text, in der Systematischen Theologie und in der späten Rede, die Tillich aus Anlaß der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels hielt, vorgestellt. Dabei wird deutlich, wie sich eine besondere Lebensgeschichte in einer Theologie ausprägt, die stets von einer besonderen Sensibilität für das Verhältnis von Religion und Kultur geprägt war. Dieses erscheint um so aktueller, als auch gegenwärtig die Metapher der Grenze politisch, kulturell und theologisch ihre Bedeutung behalten hat.

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Notes

  1. 1.

    Kennedy (1960).

  2. 2.

    Thomä (2016); dazu Vögele (2017).

  3. 3.

    Zur theologischen Interpretation der Habitustheorie Pierre Bourdieus vgl. Vögele (2005) sowie Vögele et al. (2002).

  4. 4.

    Eribon (2016). Bei Eribons nicht völlig unproblematischen Reflexionen spielen die Grenzen zwischen Homosexualität und Heterosexualität, Intellektuellen und Arbeiterklasse, Metropole und Provinz in ihrer spezifisch französischen Färbung eine besondere Rolle.

  5. 5.

    Zur Frankfurter Zeit vor 1933 und zur Emigration vgl. auch Schüßler und Sturm (2007, S. 15–20).

  6. 6.

    Tillich (1952, S. 70).

  7. 7.

    Tillich (1952, S. 72).

  8. 8.

    Tillich (1952, S. 72).

  9. 9.

    Tillich (1952, S. 75).

  10. 10.

    Tillich (1952, S. 76).

  11. 11.

    Franz Walter Müller, in einem Nachruf auf Tillich über die Frankfurter Zeit, in: Tillich (1980, S. 184): „Tillich mußte fliehen und hat durch seine Arbeit in der neuen Heimat unendlichen Ruhm erworben. Den Menschen ist er stets freundlich geblieben, in der Sache jedoch hat er keine Konzession gemacht.“.

  12. 12.

    Tillich (1952, S. 197).

  13. 13.

    Tillich (1952, S. 199 ff).

  14. 14.

    Graf (2011, S. 371).

  15. 15.

    Die Dokumente dieser Kontroverse zwischen Hirsch und Tillich sind abgedruckt in Tillich (1983, S. 95–218). Vgl. dazu Schäfer (1988, S. 86 ff.).

  16. 16.

    Tillich (1952, S. 219).

  17. 17.

    Tillich (1952, S. 220). S. u. Abschn. 8.

  18. 18.

    Tillich (1952, S. 220,222).

  19. 19.

    Tillich (1952, S. 234 f.).

  20. 20.

    Tillich (1952, S. 221).

  21. 21.

    Tillich (1952, S. 222).

  22. 22.

    Tillich (1952, S. 223).

  23. 23.

    Tillich (1952, S. 223).

  24. 24.

    James (1903).

  25. 25.

    Wolfe (1935, S. 1079).

  26. 26.

    Vgl. als Einführung in Wolfes Roman Vögele (2015).

  27. 27.

    Zu Döblin vgl. Schoeller (2011) und Vögele (2016).

  28. 28.

    Haigis (1998), Danz und Schüßler (2011).

  29. 29.

    Tillich (1959); vgl. auch Schäfer (1988, S. 74 ff.).

  30. 30.

    Tillich (1936, S. 13). Zur Interpretation der Grenz-Schrift vgl. auch Graf (2011, S. 368–375).

  31. 31.

    Tillich (1936, S. 13–54).

  32. 32.

    Tillich (1936, S. 18).

  33. 33.

    Tillich (1936, S. 21).

  34. 34.

    Tillich (1936, S. 22).

  35. 35.

    Tillich (1936, S. 20). Zu Goethes Verhältnis zur Religion vgl. Vögele (2014).

  36. 36.

    Tillich (1936, S. 28).

  37. 37.

    Tillich (1936, S. 33).

  38. 38.

    Tillich (1936, S. 38), Danz und Schüßler (2008).

  39. 39.

    Tillich (1936, S. 42).

  40. 40.

    Tillich (1936, S. 54).

  41. 41.

    Tillich (1936, S. 56 f.).

  42. 42.

    Tillich (1936, S. 57).

  43. 43.

    Zu Fragen der Lebensführung und Alltagsethik vgl. Vögele (2007).

  44. 44.

    Tillich (1958a, S. 9).

  45. 45.

    Tillich (1958a, S. 10).

  46. 46.

    Tillich (1958a, S. 10).

  47. 47.

    Tillich (1958a, S. 12).

  48. 48.

    Tillich (1958a, S. 12).

  49. 49.

    Tillich kann das gelegentlich mit ein wenig unsanft und ‚kerygmatisch‘ klingenden Worten beschreiben (Tillich 1958a, S. 13): „Dann muß die Botschaft den Menschen in ihrer jeweiligen Situation zugeschleudert werden wie ein Stein.“

  50. 50.

    Tillich (1958a, S. 15).

  51. 51.

    Tillich (1958a, S. 15 ff.).

  52. 52.

    Tillich (1958b, S. 27).

  53. 53.

    Tillich (1958b, S. 31).

  54. 54.

    Tillich (1958b, S. 32).

  55. 55.

    Tillich (1966, S. 21 ff.).

  56. 56.

    Tillich (1966, S. 22).

  57. 57.

    Tillich (1966, S. 22).

  58. 58.

    Tillich (1962).

  59. 59.

    Tillich (1962, S. 7).

  60. 60.

    Tillich (1962, S. 7).

  61. 61.

    Tillich (1962, S. 8).

  62. 62.

    Tillich (1962, S. 8).

  63. 63.

    Tillich (1962, S. 9).

  64. 64.

    Tillich (1962, S. 10).

  65. 65.

    Tillich (1962, S. 11).

  66. 66.

    Tillich (1962, S. 12).

  67. 67.

    Haigis geht so weit, genau diese Verbindung von Biografie und Theologie Tillich zum Vorwurf zu machen: „Tillichs Idee einer Theologie der Kultur erweist sich mehr und mehr als der auf die Situation der 20er Jahre bezogene Versuch, Theologie im Horizont zeitgeschichtlicher Bezugnahmen zu treiben und darüber auf eine systematische Weise Rechenschaft zu geben.“ (1998, S. 177) Vgl. zu den Problemen der Tillich-Biografie und der von seinen Schülern betriebenen Hagiografien auch Graf (2011, S. 346).

  68. 68.

    Sturm und Schüßler (2007, S. 18).

  69. 69.

    Horkheimer in Tillich (1980, S. 18 f.). „Ich habe den Begriff der Grenze immer so verstanden, daß der Denkende, der philosophisch Denkende, die Wirklichkeit als eine relative sehen soll, das heißt, daß alle unsere Urteile, die wir über die Wirklichkeit fällen, nicht absolut sind, und daß die Welt, die relativ ist, ihrem Sinne nach ein Absolutes voraussetzt, das wir jedoch nicht zu erkennen vermögen. So habe ich den Begriff der Grenze verstanden.“.

  70. 70.

    Graf (2011, S. 348): „Wie kaum ein anderer Intellektueller seiner Generation arbeitete Tillich äußerst präzise und hart an seinen Selbstbildern, die sich in immer neuen autobiographischen Memorialtexten und lebensgeschichtlichen Reflexionen niederschlugen.“

  71. 71.

    Tillich (1959, S. 310–315).

  72. 72.

    Tillich (1959, S. 311): „In der ‚Zeitenfülle‘ bricht das Ewige in das Zeitliche, erschüttert und verwandelt es. Dieser vom prophetisch-geschichtlichen Denken angeeignete Begriff des Kairos schien unserm Gefühl für den historischen Augenblick, den wir erlebten, angemessen zu sein, und wir wandten ihn auf unsere und analoge Momente der Geschichte an. Wir sprachen von kairoi neben und unter dem zentralen Kairos.“

  73. 73.

    Tillich (1959, S. 311).

  74. 74.

    Vgl. exemplarisch Failing (1997) und Beyer (2015).

  75. 75.

    Dazu vor allem Schlögl (2003). Zu Lebzeiten von Tillich wäre an das merkwürdige Buch von Schmitt (1944) zu denken, wobei davon zu auszugehen ist, dass Tillich diesen Essay nicht kannte und selbst im Fall, dass er es gekannt hätte, nicht damit übereingestimmt hätte.

  76. 76.

    Tillich (1933, S. 329).

  77. 77.

    Tillich (1933, S. 331).

  78. 78.

    Tillich (1933, S. 331).

  79. 79.

    Tillich (1933, S. 331).

  80. 80.

    Tillich (1933, S. 332).

  81. 81.

    Tillich (1933, S. 332).

  82. 82.

    Thomä (2016).

Literatur

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Vögele, W. (2019). Grenzgänge. Paul Tillichs Emigration in die Vereinigten Staaten und sein theologisches Reden über die Grenze. In: Schössler, D., Plathow, M. (eds) Multipolarität und bipolare Konfrontationen. Transatlantische Beziehungen. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22927-6_7

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