Zusammenfassung
Die Gehirnforschung hat in den letzten Jahren neue Erkenntnisse, insbesondere über primäre emotionsverarbeitende Systeme hervorgebracht. In diesem Artikel werden Impulse aus ausgewählten Forschungsbemühungen der Gehirnforschung vorgestellt. Im ersten Teil werden diejenigen Gehirnzentren und ihre Prozesse dargestellt, die an der Stressregulation und Motivation wesentlich beteiligt sind. Im zweiten Teil wird auf die Frage eingegangen, wie diese Systeme willentlich entlastet, verändert und trainiert werden können. Wie aktuelle Studien der Sozialen Neurowissenschaften zeigen, sind u. a. die emotionsverarbeitenden Systeme entwickelbar. Den getesteten Methoden wird ein großes Potenzial zur Verbesserung der sozialen Intelligenz und der Kooperationsfähigkeit zugeschrieben. Im dritten Teil erfolgen Überlegungen, wo und wie eine Übertragung ins Unternehmen ansetzen kann. Hier wird der Begriff des Sozialkapitals angefügt. So werden die mentalen Ansatzpunkte um die Wirkfaktoren des betrieblichen Sozialkapitals erweitert. Dieser mental- und sozialkapitalorientierte Rahmen kann einen evidenzbasierten Weg, hin zu einer Unternehmenskultur der Achtsamkeit ebnen. Das integrierte BGM spielt hier eine zentrale Rolle. Der Beitrag schließt mit Anregungen für zukünftige Themensetzungen in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF).
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Decker, A. (2018). Impulse aus der Gehirnforschung für ein mental- und sozialkapitalorientiertes Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). In: Pfannstiel, M., Mehlich, H. (eds) BGM – Ein Erfolgsfaktor für Unternehmen. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22738-8_4
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