Im Verlauf der massenhaften Zuwanderung von Flüchtlingen und Migranten nach Deutschland gewann der Begriff „Integration“ immer mehr an Bedeutung. Vielen erscheint kulturelle Integration als der Königsweg zur Bewältigung der Herausforderungen, die mit Flucht, Vertreibung und Zuwanderung für die Immigranten einerseits und für die Mitglieder der aufnehmenden Gesellschaft andererseits verbunden sind. Selten wird die Frage gestellt, was denn kulturelle Integration eigentlich ist, was sie konkret bedeutet und wie sie erreicht werden kann. Falls dies doch einmal geschieht, dann kommt als Antwort: „Na klar! Die müssen Deutsch lernen!“ Für viele ist damit das Erlernen und Beherrschen der deutschen Sprache zur zentralen Herausforderung für Integration geworden, ohne mit zu bedenken, welche Anforderungen mit dem Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift für die Personen verbunden sind. Personen, die zum Beispiel mit der arabischen Sprache, mit Farsi, Urdu u. a. als Muttersprache aufgewachsen sind. Selten wird bedacht, in welcher Zeit, mit welchem Aufwand sowie mit welchen Anstrengungen das Erlernen der deutschen Sprache in Wort und Schrift auf ein für das Alltagsleben und den Beruf ausreichendes Sprachniveau verbunden ist. Kulturelle Integration ist zudem nicht allein vom Gelingen eines ausreichenden Niveaus der deutschen Sprache abhängig, sondern von vielen weiteren Faktoren, die im Folgenden benannt, näher analysiert und auf ihre Wirksamkeit hin geprüft werden.

Gerade für die ehrenamtlichen und hauptamtlichen mit der Integrationsthematik befassten deutschen und ausländischen Fachkräfte sind diese Kenntnisse von zentraler Bedeutung, um erfolgreiche Hilfen und entsprechende Unterstützungen bei der zu erbringenden Integrationsarbeit leisten zu können.