Zusammenfassung
Da es Offene Kinder- und Jugendarbeit mit Adressat*innen zu tun hat, die unterschiedlich verschieden sind, sieht sich diese herausgefordert, der Heterogenität der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, Ausschlüsse zu mindern und Partizipation für gleichberechtigte Verschiedene zu ermöglichen. In dem Beitrag werden zwei bedeutsame Konzepte vorgestellt, durch die versucht wird, der Fixierung auf nur eine Differenzlinie (z. B. nur Gender oder nur Behinderung) zu entgehen, und mit denen darauf abgezielt wird, der Vielfalt und Verwobenheit von Differenzlinien gerecht zu werden. Dazu wird zunächst Intersektionalität als ein Konzept diskutiert, durch das die je lebensweltlich bedeutsamen Differenzkategorien der Kinder und Jugendlichen in ihren vielfältigen Verflechtungen wahrgenommen werden können. In einem weiteren Zugang werden mit Rückgriff auf den Ansatz „Inklusion“ Hinweise darauf gegeben, warum eine partizipative(re) und gerechte(re) Gestaltung der lebensweltlichen Zusammenhänge aller Kinder und Jugendlichen notwendig ist und wie diese ermöglicht werden kann.
Schlüsselbegriffe
- Inklusion
- Intersektionalität
- Heterogenität
- Differenz
- Ungleichheit
- Diskriminierung
- Anerkennung
This is a preview of subscription content, access via your institution.
Buying options
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Baldin, D. (2014). Behinderung – eine neue Kategorie für die Intersektionalitätsforschung? In G. Wansing & M. Westphal (Hrsg.). (2104). Behinderung und Migration. Fachmedien (S. 49–71). Wiesbaden: Springer VS.
Bereswill, M., & Neuber, A. (2010). Marginalisierte Männlichkeit, Prekarisierung und die Ordnung der Geschlechter. In: H. Lutz,, M. T. Herrera Vivar & L. Supik (Hrsg.). (2010). Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes. (S. 86–104). Wiesbaden: VS Verlag.
Busche, M., Maikowski, L., Pohlkamp, I., & Wesemüller, E. (Hrsg.). (2010). Feministische Mädchenarbeit weiterdenken. Zur Aktualität einer bildungspolitischen Praxis. Bielefeld: transcript.
Combahee River Collective (1982). A Black Feminist Statement. In: G. T. Hull, P. Bell Scott & P. B. Smith (Hrsg.), All the Women Are White, All the Blacks Are Men, But Some of Us Are Brave (S. 13–22). New York: The Feminist Press.
Crenshaw, K. W. (2010). Die Intersektion von ‚Rasse‘ und ‚Geschlecht‘ demarginalisieren: Eine Schwarze feministische Kritik am Antidiskriminierungsrecht der feministischen Theorie und der antirassistischen Politik. In H. Lutz, M. T. Herrera Vivar & L. Supik (Hrsg.), Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes (S. 33–54). Wiesbaden: VS Verlag.
Davis, A. (1982). Rassismus und Sexismus. Schwarze Frauen und Klassenkampf in den USA. Berlin: Elefanten Press.
Debus, K. (2015). ‚Ein gutes Leben!‘ – Ansätze, Stolpersteine und Qualitätsmerkmale einer intersektionalen geschlechterreflektierten Pädagogik integrierter Berufs- und Lebensorientierung. In C. Micus-Loos & M. Plößer, Melanie (Hrsg.), Des eigenen Glückes Schmied_in!? Geschlechterreflektierende Perspektiven auf berufliche Orientierungen und Lebensplanungen von Jugendlichen (S. 115–134). Wiesbaden: Springer VS.
Dederich, M. (2014). Intersektionalität und Behinderung. Ein Problemaufriss. Behinderte Menschen, 1, S. 47–53.
Dissens e. V. (2011). Handbuch Intersektionale Gewaltprävention. https://portal-intersektionalitaet.de/uploads/media/igiv-handbuch_intersektionalitaet.pdf. Zugegriffen: 03. April 2018
FeMigra (1994). Wir, die Seiltänzerinnen. Politische Strategien von Migrantinnen gegen Ethnisierung und Assimilation. In C. Eichhorn & S. Grimm (Hrsg.), Gender Killer. Texte zu Feminismus und Politik (S. 49–63). Berlin: Edition id-Archiv.
Frühauf, M. (2017). Intersektionalität und Ungleichheit. In F. Kessl, E. Kruse, S. Stövesand & W. Thole (Hrsg.), Soziale Arbeit – Kernthemen und Problemfelder (S. 124–137). Opladen: Barbara Budrich.
Geipel, K., & Plößer, M. (2013). „Die sah aus wie’n Schrank, das könnte ich nicht“ – Durchkreuzte Lebens- und Berufsplanungen junger Frauen. In C. Giebeler, C. Rademacher & E. Schulze (Hrsg.), Intersektionen von race, class, gender, body: Theoretische Zugänge und qualitative Forschungen in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit (S. 79–95). Opladen: Barbara Budrich.
Giebeler, C., Rademacher, C., & Schulze, E. (2013): Intersektionalität: Ein neuer Diskurs für Forschung und Handlungsfelder der Sozialen Arbeit. In C. Giebeler, C. Rademacher & E. Schulze (Hrsg.), Intersektionen von race, class, gender, body: Theoretische Zugänge und qualitative Forschungen in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit (S. 11–35). Opladen: Barbara Budrich.
Groß, M. (2014). Intersektionalität. Reflexionen über konzeptionelle und theoretische Perspektiven für die Jugendarbeit. In N. von Langsdorff (Hrsg.), Jugendhilfe und Intersektionalität (S. 170–183). Opladen: Budrich UniPress.
Gümen, S. (1996): Die sozialpolitische Konstruktion „kultureller“ Differenzen in der bundesdeutschen Frauen- und Migrationsforschung. Beiträge zur feministischen Theorie und Praxis, Jg. 19, 4, S. 87–94.
Hull, G. T., Bell Scott, P., & Smith, N. (Hrsg.). (1982). All the Women Are White, All the Blacks Are Men, But Some of Us Are Brave. New York: The Feminist Press.
Hooks, B. (1981). Ain’t I a Woman. Black Women and Feminism. Boston: South End Press.
Kalpaka, A., & Räthzel, N. (1985). Paternalismus in der Frauenbewegung?! Zu den Gemeinsamkeiten und Unterschieden zwischen eingewanderten und eingeborenen Frauen. Informationsdienst zur Ausländerarbeit, 3, S. 21–27.
Kessl, F., & Plößer, M. (2010). Differenzierung, Normalisierung, Andersheit. Soziale Arbeit als Arbeit mit den Anderen – eine Einleitung. In F. Kessl & M. Plößer (Hrsg.), Differenzierung, Normalisierung, Andersheit. Soziale Arbeit als Umgang mit den Anderen (S. 7–16). Wiesbaden: VS Verlag.
Langsdorff von, N. (2014). Einleitung. In N. von Langsdorf (Hrsg.), Jugendhilfe und Intersektionalität (S. 7–13). Opladen: Budrich UniPress.
Leiprecht, R. (2008a). Diversity Education und Interkulturalität in der Sozialen Arbeit. Sozial Extra, 11/12, S. 15–19.
Leiprecht, R. (2008b). Eine diversitätsbewusste und subjektorientierte Sozialpädagogik. neue praxis, 4, S. 427–439.
Luhmann, N. (1995). Inklusion und Exklusion. In N. Luhmann (Hrsg.), Soziologische Aufklärung 6: Die Soziologie und der Mensch (S. 237–264). Opladen: Westdeutscher Verlag.
Lutz, H., & Wenning, N. (2001). Differenzen über Differenz. Einführung in die Debatten. In H. Lutz & N. Wenning (Hrsg.), Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft (S. 11–24). Opladen: Leske + Budrich.
Lutz, H., Herrera Vivar, M. T., & Supik, L. (2010). Fokus Intersektionalität – Eine Einleitung. In H. Lutz, M. T. Herrera Vivar & L. Supik (Hrsg.), Fokus Intersektionalität. Bewegungen und Verortungen eines vielschichtigen Konzeptes (S. 9–30). Wiesbaden: VS Verlag.
Maurer, S. (2001). Das Soziale und die Differenz. Zur (De-)Thematisierung von Differenz in der Sozialpädagogik. In H. Lutz & N. Wenning (Hrsg.), Unterschiedlich verschieden. Differenz in der Erziehungswissenschaft (S. 125–142). Opladen: Leske + Budrich.
Morraga, C., & Anzaldúa, G. (Hrsg.). (1981). This Bridge Called My Back: Writings by Radical Women of Color. New York: Women of Color Press.
Nullmeier, F. (2015): Inklusive Sozialpolitik und die Entwicklung des Teilhabegedankens. In Heinrich-Böll-Stiftung (Hrsg.), Inklusion: Wege in die Teilhabegesellschaft (S. 92–104). Frankfurt a. M.: Campus.
Portal Intersektionalität (o. J.). https://portal-intersektionalitaet.de/startseite/. Zugegriffen: 03. April 2018.
Riegel, C. (2012). Intersektionalität und Jugendforschung. http://www.portal-intersektionalitaet.de. Zugegriffen: 03. April 2018.
Riegel, C. (2014). Intersektionalität als transdisziplinäres Projekt: Methodologische Perspektiven für die Jugendforschung. In C. Riegel, A. Scherr & B. Stauber (Hrsg.), Transdisziplinäre Jugendforschung. Grundlagen und Forschungskonzepte (S. 65–89). Wiesbaden: Springer VS.
Schröer, Hubertus (o. J.). Vielfalt Gestalten – Kann Soziale Arbeit von Diversity-Konzepten lernen? https://mittendrinundaussenvor.de/fileadmin/bilder/vielfalt_leben_und_gestalten.pdf. Zugegriffen: 05. April 2018.
Schildmann, U. (2018). Zeitgeschichtliche Einordnung des Diskurses über Verhältnisse zwischen Geschlecht und Behinderung in die Intersektionalitätsforschung aus Sicht der feministischen Frauen- und Geschlechterforschung. In U. Schildmann, S. Schramme & A. Libuda-Köster (Hrsg.), Die Kategorie Behinderung in der Intersektionalitätsforschung (S. 17–42). Bochum: projektverlag.
Schildmann, U., & Schramme, S. (2018): Zur theoretischen Verortung der Kategorie Behinderung in der Intersektionalitätsforschung. In Schildmann, U., Schramme, S. & A. Libuda-Köster (Hrsg.), Die Kategorie Behinderung in der Intersektionalitätsforschung (S. 43–100). Bochum: projektverlag.
Spindler, S. (2013). Junge männliche Migranten. Der Diskurs um Integration. In C. Giebeler, C. Rademacher & E. Schulze (Hrsg.), Intersektionen von race, class, gender, body: Theoretische Zugänge und qualitative Forschungen in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit (S. 61–77). Opladen: Barbara Budrich.
Stuve, O. (2014), „Geht es nicht eher um …?“ Intersektionale Ambivalenzen in der Gewaltprävention und Antidiskriminierungspädagogik. In N. von Langsdorff (Hrsg.), Jugendhilfe und Intersektionalität (S. 229–248). Opladen: Budrich UniPress.
Walgenbach, K. (2014). Heterogenität – Intersektionalität – Diversity in der Erziehungswissenschaft. Opladen: Barbara Budrich.
Winker, G., & Degele, N. (2009). Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten. Bielefeld: transcript.
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2021 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature
About this chapter
Cite this chapter
Beck, I., Plößer, M. (2021). Intersektionalität und Inklusion als Perspektiven auf die Adressat*innen der Offenen Kinder und Jugendarbeit. In: Deinet, U., Sturzenhecker, B., von Schwanenflügel, L., Schwerthelm, M. (eds) Handbuch Offene Kinder- und Jugendarbeit. Springer VS, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22563-6_16
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-658-22563-6_16
Published:
Publisher Name: Springer VS, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-658-22562-9
Online ISBN: 978-3-658-22563-6
eBook Packages: Social Science and Law (German Language)